Als es noch Groschen gab
TELTOW. Bei Aushubarbeiten entdeckten jüngst in Teltow Arbeiter einen Münzschatz aus dem 17. Jahrhundert. In einem alten Gefäß befanden sich nach Angaben der Stadt Teltow ausschließlich Groschen aus der Frühneuzeit. Den Älteren unter uns ist der Groschen noch ein Begriff. Er ist auch in Redewendungen wie “ der Groschen ist gefallen“ erhalten geblieben. Der Groschen war ebenfalls eine Bezeichnung für das Zehn-Pfennig-Stück, das bis 2002 im Umlauf war. Zu der Zeit, als die Münzen vergraben wurden, nämlich um 1633, waren 400 Groschen ein Vermögen wert. Vergraben wurden sie vermutlich, weil sich kaiserliche Truppen während des Dreißigjährigen Kriegs Teltow näherten. Damals war es üblich, Städte und Dörfer zu plündern. Denn Geld für den Krieg mussten die besetzten Gebiete selbst aufbringen. Dass der vergrabene Schatz nicht wieder geborgen wurde, kann auf den plötzlichen Tod des Eigentümers zurückgeführt werden, denn mit den Soldaten kam die Pest, die Hunderte dahinraffte. So nahm der Eigentümer des Schatzes das Geheimnis des Verstecks wahrscheinlich mit ins Grab. Im archäologischen Museum Brandenburg in Brandenburg an der Havel finden Besucher heutzutage viele Münzen aus verschiedenen Zeiten, die in Brandenburg gefunden wurden. Der Münzexperte Thomas Pollandt aus Stahnsdorf teilte dazu mit, dass auch solche Schätze, wie der gefundene, der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Finder, so erklärte er, werden dabei aber oft nur „mit warmen Worten abgespeist“.
Kü
2020-07-11