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Stahnsdorfer Seniorenbeirat sauer

Verwaltung tue zu wenig

STAHNSDORF.  Die Vorsitzende des Seniorenbeirats Stahnsdorf, Marion Storm (SPD), kritisiert  die Gemeindeverwaltung Stahnsdorf in einigen Punkten heftig. So zitiert sie die betreffende Ortssatzung mit folgenden Worten: „Dem Beirat ist Gelegenheit zu geben, zu Maßnahmen und Beschlüssen, die Auswirkungen auf die Senioren in der Gemeinde Stahnsdorf haben, gegenüber der Gemeindevertretung Stellung zu nehmen.“ Da tue sich laut Storm zu wenig. Storm fordert deswegen die Verwaltung auf, den Seniorenbeirat zu den Sitzungen einzuladen und eine Stellungnahme zumindest zu den Fragen, die die Senioren betreffen, einzuholen. In der Frage weist die Verwaltung jedoch darauf hin, dass auf der Seite der Gemeinde die entsprechenden Informationen zu den Sitzungen für jeden einsichtbar sind. Die Mitglieder des Seniorenrats könnten auch an allen Sitzungen teilnehmen, so wie jeder andere Bürger auch. Dennoch will man in der Frage nachbessern. Eventuell durch eine entsprechende Einladung.

Es gibt aber noch weitere Klage, die auch von anderen Mitgliedern des Seniorenbeirats angesprochen werden. Ingrid Scharf (CDU) und Gabriele Schiemann (FDP) sind besonders unglücklich über die sanitäre Lage in der Wannseestraße neben dem Busbahnhof. Dort fehle seit Jahren eine öffentliche Toilette. Die Verwaltung habe zwar dargelegt, dass man in dieser Frage aus technischen Gründen nicht mit Regio-Bus zusammenarbeiten könne. Doch dass man seit Jahren im Bereich Waldschänke keine öffentliche Toilette habe, sei gerade für ältere Menschen höchst problematisch, finden die beiden. Die Verwaltung hat das Problem durchaus erkannt. Deshalb sind für den Haushalt 2021 350.000 Euro für eine mögliche Sicherung der Bausubstanz der Waldschänke eingeplant. Ein Teil des Geldes soll auch für die Errichtung einer Toilette verwendet werden. Dies setzt allerdings voraus, dass die Gemeindevertreter sich der Auffassung anschließen, die Waldschänke zu erhalten und nicht zu verkaufen. Denn es ist  fraglich, ob sich weitere Investitionen überhaupt lohnen. 

Natürlich findet der Seniorenbeirat nicht alles schlecht. So lobe man die Arbeit in der Seniorenbegegnungstätte in der Lindenstraße. Dass zurzeit wenig Veranstaltungen wie das Weihnachtsfest stattfinden, liegt natürlich auch an Corona und den entsprechenden Auflagen. Hierauf habe die Verwaltung keinen Einfluss. Wenig Einfluss habe man aber auch auf private Investoren in der Frage von preiswerten altersgerechten Wohnungen, meint die Verwaltung. Dies wäre aber eine der dringendsten Forderungen des Seniorenbeirats. Denn einige ältere Mitbüger möchten ihre Häuser verlassen, aber in Stahndorf bleiben. Doch da gebe es kaum preiswerte Möglichkeiten.

Nun will Albers will den Seniorenbeirat demnächst einmal treffen, um Missverständnisse auszuräumen. „Denn es ist immer bessser miteinander als übereinander zu sprechen.“, meint der Bürgermeister. Storm, der es gelungen ist, im Seniorenbeirat eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen, wird vermutlich nichts gegen einen direkten Austausch haben, um die Probleme anzusprechen. Wichtig ist ihr jedenfalls, dass man den Seniorenbeirat als wichtiges Gremium in Stahnsdorf auch zu Kenntnis nimmt.

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