Gendern in der Region

Noch gibt es keine abschließende Lösung

REGION   Denkt man bei dem Wort Bürgermeister nur an einen Mann? Verschwindet sozusagen die Bürgermeisterin in dem Wort Bürgermeister? Nun, die gendergerechte Sprache will alle Geschlechter auch in der geschriebenen Sprache sichtbar machen. Und da gibt es einige. Laut der Seite „Genderdings“ gibt es zum Beispiel die genderfluide Person, die sich mal als Mann oder Frau fühlt. Aber es gibt auch Bigender. Das sind Menschen, die sich nicht abwechselnd, sondern gleichzeitig als Mann und Frau fühlen. Und selbstverständlich gibt es auch Menschen, die sich immer noch als Frau oder Mann im hergebrachten Sinne betrachten.

Um alle Geschlechter sichtbar zu machen, gibt es seit einiger Zeit neue sprachliche Varianten. So kennt man die Bürger und die Bürgerinnen. Hier kämen allerdings nur die Männer und Frauen vor. Deshalb heißt es auch BürgerInnen sowie Bürger*innen. Aber auch  Bürger_innen findet man häufiger. Verwendet wird ebenfalls die Variante Bürger/innen. 

Die Verwaltungen in Stahnsdorf, Kleinmachnow und Steglitz-Zehlendorf sind sich bewusst, dass es vielen Geschlechter gibt, die auch mitbezeichnet werden sollen. So bemühe man sich in Kleinmachnow laut der Pressesprecherin Martina Bellack alle Menschen mitzumeinen. Man sei auch dabei, alle Satzungen gendergerecht abzufassen. Allerdings gebe es zurzeit keine festen Regeln für die Anrede. Stahnsdorf setzt dagegen bei der gendergerechten Sprache auch auf Ersatzformen. Einige sind bekannt: So kennt man den Studierenden, den Teilnehmenden und Antragsstellenden. Der Bezirk im Süden Berlins hat es da einfacher. Denn es gibt ja den Berliner Leitfaden des Berliner Senats, an den man sich hält. Wörter wie das Mitglied und die Fachkraft sollen laut Senat genutzt werden, um niemanden auszuschließen. Allerdings gibt es noch einige sprachliche Grenzen, die nicht so einfach überschritten werden können. So heißt es nicht Gästin, Prüflingin oder Vormündin. In diesem Fall behält man die Schreibung bei. Und was ist nun mit dem Wort Bürgermeister? Nun auch mit Passivformen kann man bekanntermaßen einiges erreichen. „Der Bürgermeister erwartet eine Auskunft.“ Das muss nicht sein. „Eine Auskunft wird erwartet.“, tut es auch. Allerdings ist in dieser Form dann jedes Geschlecht verschwunden.

AB

Facebook