TELTOW. Ein kleiner Hüpfer genügte, um die Eisdecke zu zerbrechen, und im Bruchteil einer Sekunde befand sich die Kameradin der Teltower Feuerwehr im eiskalten Wasser. Gesichert mit Seil und im wasserdichten Thermoanzug, dem sogenannten Lebensanzug mit Auftriebseffekt, eingepackt, wurde sie von den Kollegen mittels Eisrettungssystem aus dem Wasser und über das Eis an Land gezogen.
Was an diesem sonnigen Morgen im Teltower Hafenbecken als Übung ablief, ist in den Wintermonaten leider nur allzu oft traurige Realität. Denn macht das Eis auch nur den geringsten Eindruck, zu halten, werden diese Flächen sehr schnell von Spaziergängern, Schlittschuhläufern, deren Hunden und auch spielenden Kindern betreten. Schnell kommt es dabei zum Einbruch.
„Bei solchen Einsätzen ist Eile geboten, denn das eiskalte Wasser unter der Eisdecke entzieht dem Körper sehr rasch die Wärme“, erklärt Teltows Feuerwehrchef Jan Ehlers. „Es kommt zur Muskelstarre und Bewusstseinseintrübung. In diesem Zustand ist eine Selbstrettung nicht mehr möglich und wird dem Verunglückten nicht unmittelbar geholfen, kann er unter anderem an den Folgen der Unterkühlung sterben.“
Diese Art von Einsätzen ist auch für die Feuerwehrkräfte gefährlich, denn sowohl das Risiko, an der Einbruchstelle selbst einzubrechen oder ins Wasser gezogen zu werden und in der Folge das Abtreiben unter einer Eisdecke ist groß. „Deshalb muss die Eisrettung immer wieder geübt werden. Wir sind tatsächlich froh, endlich mal wieder eine Eisdecke auf dem Wasser vorzufinden und die Menschenrettung unter realistischen Bedingungen üben zu können“, so Ehlers.
Doch auch wenn die Teltower Feuerwehr für den Notfall gut trainiert sei, warnt Ehlers eindringlich davor, die Eisflächen auf den Gewässern in der Region zu betreten.
PM
Foto: Stadt Teltow