Vorsitzender des Sozialausschusses
TELTOW. Er ist mit Leib und Seele Kommunalpolitiker. „Dort, wo man sieht, was man verändern kann“, meint der 49jährige Triebwagenführer. Begonnen, sich für die Belange anderer einzusetzen, hat Kay Kudell in den 90er Jahren als Elternsprecher an der Ernst-v.-Stubenrauch-Grundschule. Eine Tätigkeit, die er 13 Jahre lang ausübte.
Dazu, sich auch in der lokalen Politik zu engagieren, kam er durch einen aktiv tätigen Mitbewohner seines Blocks im Wohngebiet am Ruhlsdorfer Platz. Im kritischen Meinungsaustausch mit Reinhard Frank zu Belangen wie Schule und Hort, aber auch dem Stadtgeschehen, festigte sich sein Wunsch, hier mitzutun. Selbst parteilos, ließ Kay Kudell sich bei den Kommunalwahlen 2014 als Kandidat der LINKEN aufstellen und gehörte zu denen, die daraufhin ins Stadtparlament einzogen. Als die Partei bei den Wahlen 2019 Stimmen, und damit Mandate, verlor, verpasste er den Wiedereinzug nur knapp. Doch auf der „Ersatzbank“ brauchte er nicht allzu lange auszuharren. Durch das Ausscheiden Reinhard Franks wegen Umzugs, rückte Kay Kudell zum 1. Januar 2021 nach. Gern übernahm er auch dessen Funktion als Vorsitzender des Ausschusses für Schule, Kultur, Sport und Soziales.
Vorgenommen hat er sich, Projekte, die durch die Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt sind, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. So beispielsweise das 1.-Platz-Projekt aus dem Bürgerhaushalt von 2015: die Schwimmhalle für die TKS-Region. Aber auch aktuelle Themen wie die Neunutzung der Bruno-H.-Bürgel-Schule für die Klassenstufen 5 und 6 zur Entlastung der Stubenrauch-Grundschule sind ihm wichtig. Ebenso Längerfristiges wie die Weiterführung der S-Bahn nach Stahnsdorf und die weitere Entwicklung der Marina.
„Bei Letzterem schlagen zwei Herzen in meiner Brust, besonders wenn ich die Kosten betrachte“, bekennt „Seebär“ Kay Kudell. Seinen einstigen Berufswunsch, zur Handelsmarine zu gehen, lebt er nun als Hobby aus und verbringt als Bootsmann einen großen Teil seiner Freizeit auf dem Segelschulschiff „Greif“, das in Greifswald stationiert ist.
Dem hiesigen Stadthafen gilt deshalb sein besonderes Augenmerk. So bleibt er am Ball, wenn es um die einstige Forderung der LINKEN nach einer Brücke geht, die am Teltowkanal für einen durchgehenden Radweg sorgen würde. Aus Kostengründen wurde deren Bau mehrfach zurückgestellt.
Obwohl der Lokalpolitiker sich inzwischen an den Umgang mit der Technik gewöhnt hat, wünscht er sich ein baldiges Ende der Videokonferenzen. „Die Diskussionen in den Ausschüssen ist eine ganz andere, wenn man sich leibhaftig gegenübersitzt“, meint er dazu. mck
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Triebwagenfahrer, Kommunalpolitiker, Seebär: Kay Kudell (Foto: mck)