Hakeburg Kleinmachnow

Baumfällungen und Einzäunungen

KLEINMACHNOW.   Die Neue Hakeburg hat eine bewegende Geschichte. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Adelssitz für Dietloff von Hake erbaut. Wegen finanzieller Probleme musste das Gebäude 1936 an die Reichspost verkauft werden. Die Burg wurde darauf zum Wohnsitz des Reichspostministers Wilhelm Ohnesorge. Ohnesorge war durchaus ein eingefleischter Nazi. Allerdings  war er als Physiker auch ein hervorragender Wissenschaftsmanager. Auf dem umliegenden Areal, das zur Burg gehört, wurde auf sein Betreiben hin ein Forschungs- und Versuchszentrum  angelegt, in dem bahnbrechende Entwicklungen vorangetrieben wurden, zum Beispiel in der Fernmeldetechnik.

In der späteren  DDR diente das Schloss erst als Parteihochschule. ZIel der Hochschule war die „„Heranbildung qualifizierter Kader in Verbindung mit theoretischer Forschungsarbeit und Herstellung von Schulungs- und anderen Materialien nach den Weisungen des Zentralsekretariats“. Später dann war die Neue Hakeburg Gästehaus der SED. Dort übernachteten unter anderem Yassir Arafat, Fidel Castro und Michail Gorbatschow.  Die PDS – Nachfolgeorganisation der SED und heutige Linke – versuchte mittels Darlehen Geld zu verschieben. So wurde 1990 mit PDS-Mitteln eine Hotelgesellschaft gegründet, die das Gebäude betreiben sollte. Das Geld musste später zurückgezahlt werden, als die Manipulation anrüchig wurde.

Die Deutsche Telekom als Rechtsnachfolger veräußerte nach der Wende das Gelände in Teilen. Die Burg selbst war dann immer wieder Kulisse für verschiedene Filmproduktionen, wie zum Beispiel „Wege zum Glück“. Nach einem vergeblichen Anlauf, das Schloss in ein Hotel umzubauen, sollen nun an der Stelle Eigentumswohnungen entstehen. Geplant sind 27 Eigentumswohnungen im denkmalgeschützten Gebäude, das die Burg, die Nebengebäude und das Torhaus umfasst, so wie 24 Eigentumswohnungen in Neubauvillen. Nun wurden die ersten Bäume gefällt und Bauzäune aufgestellt.

In einer Erklärung der Firma Skyland Development GmbH heißt es dazu: „Als Erstes sollen die im neoromanischen Stil erbaute Neue Hakeburg sowie Remise und Torhaus behutsam saniert werden. Mit der Fertigstellung der Wohnungen in den denkmalgeschützten Gebäuden ist im vierten Quartal 2023 zu rechnen. In der zweiten Bauphase werden die beiden neuen Hakevillen sowie die Tiefgarage mit 31 Stellplätzen errichtet. Die Hakevillen sollen zum vierten Quartal 2024 bezugsfertig sein.“

PM/Kü

Bild: Baumfällungen Hakeburg (Foto Kü)

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