Der Begründer des Impulsivismus

Zu Besuch bei G. G. Jülich

TELTOW. Er hat schon Olaf Scholz in seinem Teltower Atelier empfangen, nun durfte auch der BÄKE Courier bei ihm vorbeischauen. Die Rede ist von dem Künstler Guido Gerd Jülich in Teltow. Der unprätentiöse Mann ist sehr freundlich. So sind auch die Bilder, die er zeigt: heiter, doch dabei auch rätselhaft. Man kann sich, wenn man sie längere Zeit betrachtet, in ihnen verlieren wie in einem Wimmelbild aus der Kindheit.

Zu seiner Arbeitstechnik befragt erklärt der Maler: Zunächst wird Farbe aufgespachtelt. Danach macht man sich ein Phänomen zunutze, das Psychologen Pareidolie nennen. Menschen können Formen sehen, wo keine sind, zum Beispiel in Wolken. Diese arbeite Jülich aus den Bildern heraus, indem er sie hineinsieht und dann malt. Diese Kunsttechnik nennt er Impulsivismus, denn er folgt einem Impuls, der von den Bild ausgeht und dem er folgt. Auch die geheimnisvollen Namen der Bilder sind nicht einfach zu entschlüsseln, verraten aber den Filmliebhaber in ihm. Sie tragen Namen wie Tatooine oder Otoh Gunga.

Während Kunst durchaus hässlich sein kann, sind die Bilder von Jülich eher dekorativ. Allerdings nicht oberflächlich. Im Gespräch erklärt er, dass die Bilder immer einen tieferen Sinn ergeben. So hat er anlässlich der Bildung der Ampel-Koalition ein Bild gemalt, dass die Beziehung der Parteien zueinander künstlerisch darstellt. Die SPD ist in der Mitte, umgeben von Schwarz. Apropos Politik, Jülich hat Forderungen an die Kommunen in TKS. Man brauche in der Region ein Museum oder einen Ort, wo dauerhaft Kunst ausgestellt wird. Da biete sich zum Beispiel die alte Wache in Stahnsdorf an, die nach dem Umzug der Feuerwehr einer Nachnutzung zugeführt werden soll.

Noch kann man übrigens Jülichs Werke für einen erschwinglichen Preis erwerben. Doch wie es aussieht, werden seine Bilder bald sehr viel mehr wert sein. Denn gerade Inflationszeiten ist es durchaus lohnenswert sein, in Kunst zu investieren. Wie den meisten Künstlern geht es Jülich allerdings nicht ums Geld. Es ist der Prozess der Genesis, die Hervorbringung der Kunst, die ihn als Künstler interessiert. Mehr Informationen über den Maler aus TKS finden sich unter www.atelier-teltow.de.

Bild: Ampelkoalition mit G.G. Jülich (Foto Kü)

Facebook
Twitter
LinkedIn