Friedrich-Weißler-Platz Neugestaltung

Umbau schon 2023?

STAHNSDORF.   Friedrich Weißler, der für die Bekennende Kirche in Deutschland arbeitete, wurde 1937 Opfer des verbrecherischen Systems der Nationalsozialisten. Die Umstände seiner Ermordung im Konzentrationslager durch die Nazis sind grauenvoll. Er wurde fälschlicherweise für das Durchstechen eines Berichts, der an die Schweizer Presse gelangte, verantwortlich gemacht, und darauf sogar von der Kirche im Stich gelassen.

Nachdem man ihn tagelang verprügelt hatte, starb er im KZ Sachsenhausen an inneren Verletzungen. Darauf wurde sein Leichnam aufgehängt, um einen Freitod vorzutäuschen. Sein Grab liegt auf dem Südwestkirchhof. An ihn und seinen Mut, den Nazis die Stirn zu bieten, erinnert auch der Friedrich Weißler Platz in Stahnsdorf an der Lindenstraße.

Nun ist anscheinend geplant, diesen Platz umfassend neu zu gestalten. Begründet wird dies auch mit der eher bescheidenen Anmutung des Dreiecks. Es werden dafür drei Varianten vorgestellt, dessen finanzielle Auswirkungen mit 350.000 Euro beziffert werden. Beraten darüber wird im nächsten Bauausschuss am 14.06.2022.

Die Verwaltung bittet in der vorliegenden Beschlussvorlage die Gemeindevertreter um Stellungnahme, welche Variante gewünscht wird. Anscheinend soll das Projekt dann 2023 realisiert werden. Rechtzeitig vor der Kommunalwahl. Schleierhaft bleibt dabei allerdings, woher Stahnsdorf das Geld nehmen will. Immerhin ist die Gemeinde durch Schul-, Kita- und Feuerwehrneubau finanziell stark beansprucht. Ebenfalls erwähnenswert: Eigentlich sollte an der Stelle ein Markt etabliert werden. Allerdings hat sich bis jetzt noch kein Betreiber gefunden.

Bild: Friedrich-Weißler-Platz (Foto Kü)

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