Mit neuem Konzept und einigen Überraschungen

Heimatmuseum feierte Wiedereröffnung

TELTOW. Nach mehr als zwei Jahren ist das Heimatmuseum Teltow im Hohen Steinweg 13 seit dem 3. Juli wieder sonntags von 14-18 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet.
Kurz nach der pandemiebedingten Schließung im Frühjahr 2020 war in einem der Räume Putz von der Decke gefallen. Eine daraufhin erfolgte bautechnische Kontrolle ergab, dass sich auch in einem der anderen Ausstellungsräume der Putz löste. Dementsprechend machte sich eine umfängliche Sanierung der betroffenen Decken notwendig. Da während dieser Instandsetzungsarbeiten die Räume leergeräumt werden mussten, nutzten die Heimatvereinsmitglieder die Gelegenheit, um die historischen Holzböden abzuschleifen und beim Wiedereinräumen erhebliche Veränderungen bei der Präsentation der Objekte vorzunehmen.
So wurde nach einem neuen Konzept durch Umgestaltung mehr Platz für die Besucher in der Wohnstube und der Werkstatt geschaffen. Vitrinen im Geschichtsraum sorgen dafür, dass wertvolle Kleinobjekte wie ein Siegelstempel der Stadt aus dem 13. Jahrhundert nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Außerdem unterstützen Informationstafeln mit Schrift und Abbildungen gezielt die Wissensvermittlung zum jeweiligen Zeitabschnitt und den dazugehörigen Exponaten. Diese bilden übersichtlich die Entwicklung Teltows von der ersten Besiedlung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ab.

Viel Herzblut und neue Exponate

Viel Zeit und Herzblut hatten die Vereinsmitglieder in dieses umfangreiche Vorhaben investiert und freuten sich, das Ergebnis endlich der Öffentlichkeit vorzustellen. Zumal auch mit neuen Erwerbungen aufgewartet werden kann. Darunter ein Wirtschaftsaufsatzofen aus der Zeit um 1880 und – als Leihgabe des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege – der geheimnisvolle „Teltower Kopf“ aus Sandstein, der bei Erdarbeiten 1999 in der Neuen Wohnstadt in Teltow gefunden wurde.


Bild: „Teltower Kopf“ (Foto: mck)

Eröffnungsveranstaltung mit vielen Gästen

Am 2. Juli erfolgte die Eröffnungsveranstaltung, an der neben vielen Gästen auch die an der Sanierung Beteiligten und die Vereinsmitglieder teilnahmen. Sibylle Langner als Vorsitzende des Heimatvereins sprach über Erreichtes, wie die Weiterführung der Digitalisierung des Archivs und kündigte zukünftige Vorhaben an, wie die Umgestaltung des Museumsgartens und einen geplanten Anbau als Ausstellungsraum für weitere Objekte. Den Dank, den sie den tüchtigen Vereinsmitgliedern zollte, gab ihre Stellvertreterin Anna Pehrs zurück und vergaß auch nicht, das handwerkliche Engagement des „Mannes im Hintergrund“, Jörg Langner, hervorzuheben. Zu den Überraschungen gehörte die Präsentation eines neuen Buches. Mit „Märchen- und sagenhafte Geschichten rund um Teltow“ legte Vereinsmitglied Frank-Jürgen Seider das Ergebnis dreijähriger Recherche und Autorenarbeit vor. Diesmal kein Sachbuch, sondern ein kurzweiliges „Geschichtenbüchlein“, kombiniert mit Faktenmaterial. Die zauberhaften Illustrationen steuerte die Stahnsdorfer Künstlerin Frauke Schmidt-Theilig bei, die in der Nachbarschaft des Museums ihr Maleratelier betreibt.
Für alle, die es noch nicht kennen: Das Heimatmuseum ist immer einen Besuch wert und wird die ganze Familie begeistern. mck

Stolz auf die Erscheinung des Buches mit Sagen und Legenden aus Teltow und dem Umland zeigten sich Autor Hans-Jürgen Seider und Illustratorin Frauke Schmidt-Theilig. (Foto: mck)

Titelbild
Besonders sehenswert: bürgerliche Küche um 1900 und der Wirtschaftsaufsatzofen um 188, der in Einzelteile zerlegt, bei einer Kellerentrümplung in Zehlendorf gefunden wurde. (Fotos: mck)

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