„Von Faust und Maus“

Kindertheaterstück der Steinwegschule eröffnet 31. Märchentage

KLEINMACHNOW. Mit der Aufführung einer lustigen Tragödie nach Goethes „Faust“ geht die Steinweg-Schule in diesem Jahr mit Unterstützung der Gemeinde Kleinmachnow wie gewohnt einen ganz besonderen Weg. Die Kinder des Kunstkreises der Steinweg-Schule führen als Eröffnungsstück der 31. Kleinmachnower Märchentage die spannende Geschichte von der Maus auf, die versucht, ihren Freund Faust vor Mephisto zu retten. Premiere feiert das Stück mit insgesamt 60 teilnehmenden Kindern am Donnerstag, 13. November, im Bürgersaal des Rathauses Kleinmachnow um 14:30 und 17:30 Uhr.
Was kann eine kleine, neugierige Leseratte machen, wenn ihr eines Tages durch Zufall Goethes Meisterwerk „Faust“ in die Hände fällt? Ganz einfach, sie liest die Geschichte. Mit dieser Einführung in die Weltliteratur beginnt das Abenteuer auf der Bühne seinen Lauf zu nehmen. Denn völlig überrascht findet die Maus beim Durchblättern heraus, dass dieses Buch das tragische Schicksal ihres Mitbewohners Faust erzählt, mit dem sie sich schon seit Jahren einen Schreibtisch teilt. Sie und ihre Freundin, die Katze, müssen Faust höchstpersönlich vor dem Unglück, welches vom Teufel Mephisto ausgeht, bewahren. Ob es der Maus gelingt, trotz Erdgeist und Hexen in Auerbachs Keller ihr Ziel zu erreichen, das verrät die Ankündigung der Organisatorin, Projektleiterin und Lehrerin Fiorenza Zanoni natürlich noch nicht.
Auch den Text des Stückes hat Fiorenza Zanoni geschrieben und Regie geführt. Und sie gibt gerne Auskunft. Zum Beispiel, dass das Stück zu 30 Prozent aus dem Originaltext von Goethe besteht. Nur so ist es möglich, Faust in einer Grundschule zu lesen und zu spielen. Aber was hat „Faust“ dort überhaupt zu suchen? Ist es möglich, dieses schwierige Werk jungen Schülern zu vermitteln? Seit Februar dieses Jahres laufen die Proben und sie machen allen riesigen Spaß, erzählt die Leiterin des Kunstkreises. Theaterspielen verbindet Spaß mit Kultur und baut Brücken für Kinder, sogar bei diesem Klassiker. Das passt doch bestens zu dem diesjährigen Motto der Märchentage „Märchen als Brücke zwischen Völkern und Menschen“ – das Publikum erlebt eine Brücke von dem 200 Jahre alten Stück zu den heute noch hochaktuellen Themen, die Goethe angestoßen hat und die bis heute nachwirken. Gm

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Unverkennbar: Faust am Schreibtisch. Wird die Maus ihn retten? (Foto: Veranstalter)

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