Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Ein offener Brief

Anlässlich des Jahrestages des Kriegsbeginns bringt der BÄKE Courier einen offenen Brief des ehemaligen Herausgebers und Gründers der Zeitung, Uwe Valentin. Der Brief wendet sich insbesondere an den Bundeskanzler und gibt ausschließlich Valentins Meinung wieder.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Olaf Scholz,

Danke für Ihr besonnenes Vorgehen bei der solidarischen Unterstützung des ukrainischen Volkes durch Bereitstellung von militärischer Ausrüstung. Allerdings birgt dieses Engagement leider Risiken im Hinblick auf eine Eskalation des Konflikts. Weitere Lieferungen halte ich deshalb für äußert gefährlich. Nicht vergessen werden sollte auch, dass unsere Ressourcen endlich sind. Aus diesen Gründen sollte man ergänzend diplomatische Mittel einsetzen, um einen Friedensprozess anzustoßen. Auf europäischer Ebene bietet sich aktuell die Chance gemeinsam mit den Bündnispartnern auf eine Friedensinitiative nach dem Vorbild des Helsinki-Protokolls aus den 70iger Jahren. Ich halte gerade Deutschland für geeignet, hier den ersten Schritt zu gehen. So könnte man auch die unhaltbaren Behauptungen des russischen Außenministers, dass der Westen sein Land vernichten wollte, Lügen strafen und etwas Positives entgegensetzen. Denn es geht darum, der Weltöffentlichkeit unsere friedlichen Absichten zu dokumentieren und der friedliebenden Opposition in Russland den Rücken zu stärken. Das Ziel muss es sein, die Basis für Verhandlungen nach dem Prinzip der friedlichen Koexistenz zu schaffen. Den Vertretern des russischen Volks, der Duma, sollte deshalb ein Angebot unterbreitet werden, über Möglichkeiten der Aufhebung von bestehenden Sanktionen gegen Russland, im Falle von erfolgreichen Friedensverhandlungen betreffs der Ukraine, zu reden.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, ich bedanke mich für die Kenntnisnahme meines Vorschlags. Ich würde mich freuen, wenn sich aus meiner Initiative neue Ansätze für den Ausweg aus der aktuell verfahrenden Lage ergeben.

Beste Grüße

Uwe Valentin                                                                     

Facebook
Twitter
LinkedIn

Das könnte Sie auch interessieren