Viel weltliche Bestattung
STAHNSDORF. Zwei kommunale Friedhöfe betreibt die Gemeinde Stahnsdorf. Diese sind auch kommunale Pflichtaufgabe, soweit sich die Kirchen nicht engagieren. Dies tut die Kirche zum Beispiel bei dem weit über die Landesgrenzen hinweg bekannten Südwestkirchhof, einen synodalen Berliner Friedhof vor den Toren Berlins. Aber es gibt darüber hinaus den weit weniger bekannten, für die Bestattungskultur aber dennoch bedeutsamen Friedhof an der Sputendorfer Straße, um dessen Pflege sich die Evangelische Kirchengemeinde Stahnsdorf kümmert.
Weil an der Sputendorfer Straße eine erhebliche Zahl an weltlichen Bestattungen stattfindet ─ allein in den vergangenen sechs Jahren rund 70 Prozent aller Bestattungen ─ beteiligt sich die Gemeinde Stahnsdorf seit 1999 auf der Grundlage von Verträgen an den Kosten. Dies geschieht in Form eines Festzuschusses und ist für die Bewirtschaftung der gut 1,3 Hektar Friedhofsfläche durch die Kirchengemeinde gedacht. Aufgrund der in den vergangenen Jahren stark schwankenden Unterhaltungskosten war dieser Festzuschuss nicht mehr auskömmlich und bei weitem nicht mehr von den Einnahmen gedeckt.
Dies führte nunmehr zu Nachverhandlungen des bisherigen Vertragswerks und einem Beschluss der Gemeindevertretung über den Abschluss der neuen Vereinbarung vom 31. Mai 2023. Bürgermeister Bernd Albers und der Vorsitzende des Gemeindekirchenrats, Sascha Albrecht, unterzeichneten am 20. Juni 2023 die dreiseitige Vereinbarung.
Das Dokument regelt eine variable Kostenbeteiligung von bis zu 20.000 Euro jährlich durch die Gemeinde, wobei sich der Kostenanteil auf die tatsächlich nicht gedeckten Kosten bezieht. Zur Berechnung herangezogen wird ferner das Verhältnis weltlicher zu kirchlichen Erd- und Urnenbeisetzungen bzw. -bestattungen. Die Kirche verpflichtet sich unter anderem dazu, die Verteilung zu Berechnungszwecken regelmäßig nachzuweisen.
PM/Kü
Bild: Vorsitzende Gemeindekirchenrat Sascha Albrecht und BM Bernd Albers unterschreiben Vereinbarung (Foto Gemeinde Stahnsdorf)