Wir können nicht mal Wildschweine!

Ein Kommentar

In der gestrigen Sitzung in Kleinmachnow waren wieder einmal Wildschweine das Thema. Die Bürger hatten eine Petition unterschrieben, weil das Problem überhand nimmt. Es soll nun etwas geschehen, fordern sie. Der Bürgermeister der Gemeinde erklärte darauf lang und breit, was nicht geht. Das Land wolle keine Bogenjagd, die Pächter hätten Angst in „befriedeten Gebieten“ zu schießen, Bürger würden Jagden hintertreiben und der Kreis würde dies und jenes nicht zulassen. Auch Fallen seien keine Lösung. Man bleibe aber dran. Dann wandten sich die Volksvertreter der verschiedenen Fraktionen an die circa 100 Kleinmachnower, die gekommen waren. Man wolle im Gespräch bleiben. Denn Reden schadet ja nicht. Ein Vertreter der FDP erklärte am Ende gar, dass Wildschweine im Grunde harmlos seien. Der Satz sorgte für viel Zorn bei den Bürgern. Dass sich etwas ändert, die Hoffnung sollten sie jedenfalls nicht haben.

Später sagte mir eine Dame im Publikum, dass man in Kleinmachnow nicht einmal hohe Zäune bauen könne. Da gebe es eine Satzung. Diejenigen, die man bauen dürfe, würden aufgrund der niedrigen Höhe einfach von den Borstentieren übersprungen. Also auch in dieser Hinsicht gibt es keine Lösung. Ich finde jedenfalls, dass das Wildschweinproblem in TKS ist ein schönes Beispiel, wie es in diesem Land läuft. Es gibt Probleme, aber viele Gründe, diese nicht zu lösen. Man hat sich zugemauert mit Vorschriften, die alles verhindern, was ein Änderung herbeiführen könnte. Mir sei erlaubt, hier den Vergleich zu der Migrationspolitik zu ziehen. Das Problem ist eklatant, es ist dauerhaft, es ist bedrohlich. Aber tun kann man nichts. Denn es gibt ja Vorschriften.

Hier passt dann wohl das Zitat von Winston Churchill: „Wenn man Zehntausend Vorschriften erlässt, vernichtet man jede Achtung für das Gesetz.“

Herzlich

Christian Kümpel

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