Drei Kandidatenfür das Bürgermeisteramt

STAHNSDORF. In diesem Beitrag finden Sie die Erklärungen der Bürgermeisterkandidaten zur Wahl am 3. März 2024. Sie haben aufgeschrieben, was sie erreicht haben und was sie noch erreichen wollen.
Erlauben Sie mir dazu auch eine persönliche Bemerkung: Allen Kandidaten gebührt Respekt und Dank dafür, dass sie es uns ermöglichen, eine Wahl zu treffen. Sie sorgen mit ihrer Kandidatur dafür, dass wir auch auf kommunaler Ebene Demokratie erfahren dürfen. Dafür opfern sie nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld und Nerven. Dass alle drei würdige und politisch erfahrene Kandidaten sind, steht außer Frage. Umso mehr Grund haben wir also, am 3. März wählen zu gehen. Wir vom BÄKE Courier freuen uns auf einen spannenden und interessanten Wahlkampf. Herzlichst, Christian Kümpel (Herausgeber)

In alphabetischer Reihenfolge:

Bernd Albers (BfB)

Stahnsdorf soll seinen Charakter als liebens- und lebenswerte Gemeinde bewahren. Auch weiterhin möchte ich hierzu unsere innerörtlichen Grünflächen erhalten. Neue Grünzüge müssen die vorhandenen ergänzen, um unser Mikroklima positiv zu beeinflussen. Hierzu gehört auch, keine neuen Wohngebiete über die bereits geplanten hinaus zu errichten. Die Fertigstellung der Feuerwehr an der Annastraße und der neuen Lindenhof-Grundschule an der Mühlenstraße sind wichtige Vorhaben, die zu Ende geführt werden müssen.
Mehr Lärmschutz an der Umgehungsstraße L 40 mit dem Sand, der beim S-Bahn-Bau anfallen wird, ein Bürgerhaus für Kultur und Feiern in der alten Feuerwehr am Dorfplatz und ein Medienkompetenz-Zentrum, in dem die Online-Welt auf gedruckte Informationen in Büchern und Zeitschriften trifft, baulich ergänzt um einen separaten Raum für selbstbestimmte Jugendfreizeit, sind nur einige der Projekte, die ich in den nächsten Jahren für Sie umsetzen möchte. Weiterhin soll dort, wo es möglich ist, eine zentrale Wärmeversorgung angeboten werden. Hierzu wollen wir die Wärme aus dem gereinigten Abwasser des Klärwerks nutzen, wie dies bereits in der neuen Lindenhof-Grundschule geschieht.
Künftig werden natürlich alle Dienstleistungen des Rathauses digital angeboten und damit bequem auch von zu Hause nutzbar sein. Und wo wir gerade bei der Digitalisierung sind: Wir brauchen mehr Entscheidungen durch die Stahnsdorfer selbst – wir brauchen viel mehr direkte Demokratie. Hierzu werde ich künftig monatlich die Möglichkeit zu Online-Abstimmungen über relevante Fragestellungen für Sie eröffnen. Ihre Meinung muss künftig noch mehr Gewicht haben. Ihre Entscheidung über die Gestaltung des künftigen S-Bahn-Umfeldes ist hierfür nur ein Beispiel. Die Planungen der Deutschen Bahn für die S-Bahn haben begonnen – mit der S-Bahn fährt man künftig staufrei nach Berlin oder als Schüler zur Gesamtschule nach Teltow. Bei all dem müssen wir aber mit Augenmaß agieren. Bernd Albers

Foto: Ines Glöckner

Richard Kiekebusch (CDU)

Hallo Stahnsdorf!
Nach 16 Jahren ist es an der Zeit für frischen Wind und neue Ideen in unserer Heimat.
Gemeinsam haben wir jetzt vielfältige Chancen, unsere Zukunft besser zu gestalten. Ich will mit Ihnen jetzt anfangen, Stahnsdorf bereit für eine lebenswerte Zukunft zu machen.
Dabei ist mein Verständnis vom Bürgermeisteramt das eines Dienstleisters für die Menschen in der Gemeinde, nicht das einer One-Man-Show. In den kommenden acht Jahren möchte ich gemeinsam mit Ihnen und Ihren Vertretern an der bestmöglichen Entwicklung unseres Ortes mitwirken. Mein Ziel ist es, eine effiziente Verwaltung und einen ausgeglichenen Haushalt zu gewährleisten. Denn wenn die Rahmenbedingungen wieder stimmen, können wir gemeinsam ein Stahnsdorf gestalten, in dem wir uns auch in 30 oder 50 Jahren wohlfühlen, gerne leben, unsere Kinder behütet aufwachsen und wir hier auch würdevoll altern.
Um das zu erreichen, plane ich, gleich in meinen ersten Tagen als Bürgermeister die Fraktionsvorsitzenden aus der Gemeindevertretung und die Verwaltungsspitzen einzuladen, um laufende Projekte und Zukunftsideen zu besprechen. Ziel soll sein, mit klarem Fokus und vor allem gemeinsam an die Arbeit zu gehen. Diese Runde möchte ich auch in Zukunft regelmäßig etablieren, um mehr Transparenz zu schaffen und ein stärkeres Miteinander in der Arbeit und Planung zwischen Verwaltung und Gemeindevertretung zu stärken. Darüber hinaus möchte ich die Bekämpfung des Personalnotstands in der Verwaltung und die Wirtschaftsförderung auf meiner Prioritätenliste ganz nach oben setzen.
Ich verspreche Ihnen Stabilität und Erneuerung und bitte am 3. März um Ihr Vertrauen.
Lassen Sie uns zusammen unsere Heimat gestalten – denn unser Stahnsdorf kann mehr und ich bin mir sicher, Stahnsdorf ist bereit für Zukunft.
Richard Kiekebusch

Foto: R. Kiekebusch/Laurence Chaperon

Tina Reich (SPD)

Als Bürgermeisterin von Stahnsdorf sehe ich eine transparente, digitale Verwaltung als moderner Arbeitgeber ohne befristete Arbeitsverträge. Die Stelle des Kämmerers ist seit zwei Jahren unbesetzt, Jahresabschlüsse seit 2017 nicht vorhanden, es droht der Finanzstillstand. Für mich als Unternehmerin ein Unding.
Wir schauen auf eine marode Infrastruktur und leere Kassen. Straßen, Wege sind kaum barrierefrei zu passieren, Projekte, die eine solide Finanzplanung, einen ausgeglichenen Finanzhaushalt und eine gestärkte Wirtschaftsstruktur erfordern.
In den vergangenen 16 Jahren sind in Stahnsdorf wenige soziale Initiativen zum Wohnungsbau entwickelt worden. Es fehlt an bezahlbaren, barrierefreien und generationsübergreifenden Mietwohnungen. Stahnsdorf wächst und wir müssen moderne Lösungen schaffen, Grünflächen, Grünzüge und Frischluftschneisen bewahren, weitere schaffen und diese mit modernem, sozialverträglichem Wohnungsbau verbinden. Dazu möchte ich Investoren zur Mitgestaltung der Gemeinde animieren.
Das neu zu erschließende Bahnhofsumfeld muss zukunftsorientiert entwickelt werden. Die Planung und Entwicklung darf nicht ausschließlich in fremde Hände gelegt werden. Ich stehe für eine Umfeldentwicklung mit städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen nach dem Bundesbaugesetz, damit die Entscheidungen der Zukunft in den Händen der Stahnsdorfer liegen. Gerade der Bereich Sputendorfer Straße muss für die Anwohner und den Zubringerverkehr sensibel geplant werden. Wichtig ist mir auch die regionale Zusammenarbeit. Die S-Bahnplanung rund um den Haltepunkt Iserstraße für Anwohner und Gewerbe, die dortige Anpassung des ÖPNV-Netzes. Projekte wie ein Hallenbad, eine kulturelle Begegnungsstätte, die kommunale Wärmeplanung sind gemeinsam mit unseren Nachbarn umsetzbar.
Ich möchte gemeinsam mit Gemeindevertretern und Gemeindemitarbeitern die Zukunft von Stahnsdorf gestalten und das Beste für Stahnsdorf und seine Ortsteile erreichen. Tina Reich

Foto: Annette Koroll

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