Schatz unter der Hakeburg gefunden

Ist es das Nibelungengold?

KLEINMACHNOW.  Bei Bauarbeiten auf der Hakeburg entdeckten Handwerker am Gründonnerstag in einem alten Schacht einen Schatz aus wertvollem Geschmeide und Gold. Nach erster Sichtung geht man davon aus, dass der Wert des Fundes bei circa 40 Millionen Euro liegt. Das entspricht in etwas der Summe, die Kleinmachnow durch den Weggang eines großen Steuerzahlers verloren hat.

Heimatforscher Peter Reichelt aus Stahnsdorf glaubt, dass wohl in den letzten Kriegstagen an der Stelle das Gold von Wehrmachtstruppen vergraben wurde. Seine Kollegen aus Kleinmachnow sind sich dagegen fast sicher, dass der Devisenbeschaffer der DDR, Schalk-Golodkowski, mit dem Gold in Verbindung steht. Experten aus Berlin sollen den Schatz nun in Augenschein nehmen, um klare Erkenntnise zu gewinnen.

Die Provenienz des Goldes ist auch noch nicht ganz klar. Man vermutet, dass es sich unter Umständen um das sagenhafte Nibelungengold handeln könnte, das der Sage nach im Rhein versenkt wurde. Für die Annahmen, dass es sich um den Nibelungenschatz handelt, sprechen auch verschiedene Runenzeichen auf dem Schmuck, die der Germanenzeit zugeordnet werden können. So sind viele Goldbarren des Schatzes mit einer doppelten Sigrune geprägt. Seltsam ist, dass ein indisches Zeichen für Glück auf die Barren gelangte. Möglicherweise standen die Germanen schon damals mit Indien im kulturellen Ausstausch.

Bei solchen Funden nicht unüblich: Es gibt nun Streit. Der Bürgermeister der Gemeinde, Michael Gruber, erhebt im Namen Kleinmachnows Anspruch auf den Schatz. Er begründet diesen mit dem Fundort. Doch auch die Bundesregierung als Rechtsnachfolger des Dritten Reiches und der DDR will an den Schatz. Am Ende werden vermutlich die Verwaltungsgerichte entscheiden. Bis zu einer Entscheidung muss Kleinmachnow weiter sparen.

Bild: Hakeburg (Foto Kü)

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