Was an den Grunewaldseen zu tun ist

Arbeitsgemeinschaft stellt Handlungsempfehlungen vor

GRUNEWALD/ZEHLENDORF. Die überfraktionelle Arbeitsgemeinschaft (AG) Schlachtensee/Krumme Lanke veröffentlichte am 14. Oktober ihren Abschlussbericht mit Handlungsempfehlungen, was an den Grunewaldseen geschehen sollte, um die Situation für alle Besucher zu verbessern. Durch diese Absprachen und zugewiesene Haushaltsgelder werden entsprechende Anträge in der Bezirksverordnetenversammlung leichter durchzusetzen sein.
Am 30. Mai 2018 hatte sich die AG unter der Bezirksstadträtin Maren Schellenberg (GRÜNE) gegründet und in 17 Sitzungen Anwohner und Experten befragt. Anregungen aus der Bürgerschaft kamen auch bei einer Dialogveranstaltung am 12. September 2019 zusammen (siehe BC 10/19).
Am 8. Oktober 2020 führten AG-Mitglieder der fünf Fraktionen (die AfD war ausgestiegen) etwa 20 Interessierte in vier Gruppen bei nassem Herbstwetter um den Schlachtensee, um vor Ort über die Ergebnisse zu berichten.
Insgesamt soll die S-Bahnseite der Seen eher für Freizeitaktivitäten gestaltet werden, während die Waldseite, bei der auch das Land involviert wäre, eher naturbelassen sein soll. So könnten ausgewiesene Badestellen auf Bezirksseite ausgebaut, wilde dagegen auf der Autobahnseite für die Umwelt zurückgewonnen werden.
Anwohner hatten sich beschwert, dass Ordnungsamt und Polizei bei den nächtlichen Partys im Sommer kaum eingegriffen hätten. Hier sollten die Streifenzeiten angepasst werden. Das Parkläufer-Projekt, das ab Sommer 2019 erprobt worden war, wird auch 2021 fortgeführt. Parkranger sollen zudem in Zukunft den Naturschutz etwa mit natürlichen Barrieren sichern. Da Zäune hier und da von Besuchern und Wildschweinen heruntergedrückt wurden, müssten diese erneuert werden. Das Gleiche gilt für einige Hinweisschilder, die beschädigt und überklebt wurden oder deren Inhalte für Besucher kaum verständlich sind. So könnte man auch das in der Vergangenheit viel diskutierte Problem unangeleinter Hunde in den Griff bekommen, das aber laut Meinung der Anwesenden in diesem Jahr kaum zu Konflikten führte.
Beim Thema Barrierefreiheit soll der Weg zwischen S-Bahnhof Schlachtensee und Fischerhütte verbessert werden. „Der Wasserzugang, wo sich die Seen treffen, könnte man auch zumindest barrierearmer gestalten”, erklärte Rolf Breidenbach (FDP).
Eine Anwohnerin sprach davon, dass im Sommer Müllberge an den Wegrändern entstünden, weil die Tonnen zu klein seien bzw. die Besucher ihre Verpackungen nicht wieder mitnähmen. Breidenbach meinte darauf, die seit etwa 2016 aktive Berliner Stadtreinigung sorge auch im Sommer durch frühe Müllbeseitigung für Ausgleich.

Text/Fotos: Conrad Wilitzki