herbstlicher Dorfplatz

Das war der Herbst

... eigentlich die goldene Jahreszeit

REGION. Wenig überraschend war dieser Herbst fest im Griff von Corona. Einige meinen nun, der Landkreis hätte die Sommerzeit nicht genutzt, um sich auf die zweite Welle vorzubereiten. So seien zehn Stellen im Gesundheitsamt langfristig unbesetzt. Da helfe ein neues Gebäude für den Corona-Stab neben dem Feuerwehrtechnischen Zentrum wenig, meinte deshalb der Fraktionsvorsitzende der FDP/BIK/BIT/IGH, Hans-Peter Goetz. Und wenn schon für eine kurze Zeit Büros gebraucht werden, dann könne man diese kurzfristig in Stahnsdorf auf dem Telekom-Gelände bekommen, gibt der Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers zu bedenken.
Zu allem Unglück hat Landrat Wolfgang Blasig einen Herzinfarkt erlitten und liegt in einer Klinik. Bei allem Streit ist man sich parteiübergreifend einig, dass er bald wieder genesen möge. Denn die Gesundheit ist doch am wichtigsten.

Adventszeit ohne Weihnachtsmärkte

Corona macht zwar allen Freunden von Weihnachts- bzw. Adventsmärkten einen Strich durch die Rechnung. Dennoch bereitet man in Stahnsdorf einen Wochenmarkt für das Frühjahr vor, und zwar am Friedrich-Weißler-Platz. Ob er wie geplant durchgeführt werden kann, wird auch davon abhängen, wie die Infektionszahlen im März aussehen. Und natürlich wird es darauf ankommen, ob die Menschen in der Region den Markt annehmen werden. Da gibt es durchaus Zweifel. Am Ende muss es sich jedenfalls für die Anbieter lohnen, die Waren auf einem Markt anzupreisen. Und das hängt mit der Nachfrage zusammen.
Derweil leidet die Kultur. Reihenweise mussten Veranstaltungen abgesagt werden – Kino, Vorträge, Konzerte, die Märchentage in Kleinmachnow u.v.m.
Dieter Hallervorden, der im Dezember 2006 das Schlosspark Theater in Steglitz übernommen hatte und es bis heute leitet, ist mit seinem Antrag gescheitert, das Haus offen zu halten, obwohl doch in der Verfassung die Kunstfreiheit so hochgehalten wird.
Das Kabarett Obelisk Potsdam, die Neuen Kammerspiele Kleinmachnow, große und kleine Bühnen, Freizeiteinrichtungen, Bürgerhäuser, Galerien – alles ist dicht.
Die Künstlerin Frauke Schmidt-Theilig hat sich trotz aller Schwierigkeiten etwas einfallen lassen. Bis Ende Dezember hat sie ihr temporäres Atelier am Stahnsdorfer Dorfplatz neben dem dortigen Café „Aux delices Normands“ eingerichtet. Dort kann man von Freitag bis Sonntag in der Zeit von 12 Uhr bis 16 Uhr ihre Kunst sehen und auch erwerben. Immerhin ein kleiner Trost für alle Liebhaber von Bildern.
Apropos Kultur: Das Museumsprojekt in Kleinmachnow hat offensichtlich seine Tücken. Die einen meinen, es solle dort eine Dauerausstellung geben. Die anderen befürchten, dass eine Gemeinde von etwas über 20.000 Einwohnern damit überfordert wäre. Wenn schon ein großes Museum, dann wäre dies vielleicht eher eine Gesamtaufgabe für TKS – irgendwann in der Zukunft, auch wenn die Mehrheit in der Region nicht so begeistert davon zu sein scheint

Es gibt auch gute Nachrichten

Zum Schluss noch eine gute Nachricht. Nach einer Gesetzesänderung des Bundes soll die gelbe Tonne in Potsdam-Mittelmark wieder eingeführt werden. Das ist übel für Krähen, Waschbären, Füchse und Wildschweine, die öfter mal rücksichtslos die Gelben Säcke aufgerissen haben, um an Futter zu gelangen, so dass sich der Inhalt der Säcke über die Gehwege verteilte. Aber Achtung, die Einführung ist erst für Januar 2022 geplant. Bis dahin können die Tiere noch so manche Leckerbissen erwischen, wenn sie nicht vom Teltower Stadtjäger erschossen werden, was ja schon vorgekommen sein soll.
Kü/bc | BC-10-12-2020

(Foto: ca)