Geburtstags-Revue – eine Reise durch 66 Werke und 30 Jahre des Theaters
KLEINMACHNOW. Mit „Kabale und Liebe“ begann eine außergewöhnliche Laufbahn eines Schüler-Theaterensembles. Die beiden ersten 10. Klassen der frisch am Weinberg Gymnasium eingestellten Deutschlehrerin Kathrin Heilmann erlebten tatsächlich schon vor 30 Jahren den Durchbruch auf der Bühne. Jetzt erzählt ein neues Stück von den drei Jahrzehnten Bühnengeschichte – und es gibt eine Feier zum 30. Geburtstag.
Die erste Premiere des „Theater am Weinberg“ (TAW) am 22. Februar 1991 begeisterte und war sofort ausverkauft. Seitdem war das TAW unter Leitung von Kathrin Heilmann mit 66 Werken auf 20 Bühnen in Deutschland und Europa unterwegs, stets getreu seinem Motto „immer mit leichtem Gepäck“. Im August lädt man deswegen sommerlich leicht verpackt zur Jubiläumsfeier in die Kammerspiele. Auf dem Programm: Die Geburtstags-Revue – eine Reise durch 66 Werke des TAW.
67. TAW-Produktion im Sommer 2021
Im Spätsommer lockt dann die 67. TAW-Produktion ins Freie. „Mehr verraten wir noch nicht,“ gibt sich Heilmann geheimnisvoll. Aber immerhin werde „bereits auf vielen Ebenen“ an dem Stück gearbeitet.
Das Besondere am TAW: Etliche Akteure der Bühnen- und Tontechnik, der Kostümschneiderei, von Musik, Text und Regie und natürlich die Schauspieler sind ehemalige Schüler und Eltern, die aus purem Spaß am Theaterspiel dem Team treu geblieben sind. Zum Teil als Profis, zum Teil als Amateure. Das TAW war für einige sogar das Sprungbrett ins richtige Theaterleben. Das Alter der Mitwirkenden des Kleinmachnower Theaters reicht deswegen von zehn Jahren bis zu einem halben Jahrhundert.
Das Theaterprojekt des Kleinmachnower Gymnasiums aus Ehemaligen und dem Nachwuchs ist in TKS zuhause und wünscht sich nichts sehnlicher, als hier auch wieder das Publikum mit seinen neuesten Werken zu unterhalten. „Wir sind heiß darauf zu spielen“, beschreibt Theaterleiterin Heilmann die Stimmung im Team. Wie bei vielen Ensem-
bles wird der Lockdown mit Videoschalten überbrückt. „Wir sprechen Texte und Interpretationen durch“. Am Bildschirm wurde auch bereits gefeiert. Mit dabei: Cynthia Schulz. Seit 25 Jahren spielt sie Hauptrollen, und trotz Berufstätigkeit und vier Kindern hat sie kein Stück ausgelassen. Auch Constantin A. Bürger, der erfolgreiche Regisseur, hält die Treue. Gemeinsam erinnert man sich gerne an verrückte Bühnen-Requisiten wie einen echten Wallach, der tierschutzgerecht zum Einsatz kam.
700 Freunde hat die Theatergruppe, damit hat die Deutschlehrerin vor 30 Jahren nicht gerechnet. Damals besann sie sich ihres zweiten Berufswunschs: der Schauspielerei. Vor die Wahl gestellt: Lesen oder Theaterspielen, entschieden sich viele Zehntklässler für die darstellende Kunst. Klassiker ein wenig zu modernisieren und mit den Original-Texten den Eltern vorzuspielen, das machte Spaß. „Die Schüler haben hinter meinem Rücken sogar die Bühne in den Kammerspielen gebucht“, erinnert sich Kathrin Heilmann. „Das gab natürlich eine unglaubliche Aufregung – aber der Erfolg der ersten Premiere gab ihnen Recht.“ gm
Bild:
Probenfoto | Aerosole 2018, Stück: „Monsieur Poirot…“
Foto: © Bernd Blumrich
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