Landrat als lahme Ente

Kommentar

Eine lahme Ente ist ein Politiker, dessen Zeit abgelaufen ist. Wolfgang Blasig, viele Jahre Landrat in Potsdam-Mittelmark, ist so eine lahme Ente. Warum? Im Kreistag sollte ein neuer Beisitzer (stellvertretender Landrat) gewählt werden, und zwar mit ausdrücklicher Unterstützung von Blasig. Aber seine eigene SPD-Fraktion hat mithilfe anderer die Wahl von der Tagesordnung genommen.

In der Tat verlässt der langjährige Beisitzer Christian Stein im Januar seinen Posten. Deshalb war die Wahl eigentlich notwendig. Der neue Landrat wird erst im April nach der Landratswahl im Februar sein Amt antreten. Argumentiert wird nun, dass doch der neue Landrat mitentscheiden müsse, wer Beisitzer wird. Ebenfalls in Anschlag gebracht, dass der Kandidat auf den Beisitzer, Christian Große von der CDU, ja auch als Landratskandidat antritt. Aus der Position eines Beisitzers heraus hätte er wohl gute Chancen.

Doch der entscheidende Punkt ist: Wieso hat Blasig nicht im Vorfeld geklärt, ob er überhaupt mit dieser Beschlussvorlage bei seiner eigenen Fraktion durchkommt. Hat ihn der Instinkt verlassen? Oder war es die Arroganz der Macht, die er allerdings nun bald nicht mehr hat? Vielleicht gab es aber auch Absprachen mit der CDU. Wie dem auch sei, Blasigs Zeit ist nun offensichtlich vorbei und wird mit dieser Niederlage besiegelt. Angesichts einer durchaus erfolgreichen Amtszeit ein trauriges Ende für einen ehemals mächtigen Brandenburger.

Christian Kümpel

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