Ein Lieblingsprojekt unter Eisenbahnfreunden

Treffpunkt Stammbahn – unterwegs am „Aktionstag der Schiene“

KLEINMACHNOW. Ein großes Thema braucht große Taten: Zum bundesweiten „Tag der Schiene“ nahmen am Sonnabend, dem 21. September, rund 40 Eisenbahnfreunde die i2030-Ausbauprojekte im Süden Berlins per Fahrrad unter die Lupe. Mit dabei der Veranstalter, Kenner und Manager der Deutschen Bahn, Alexander Kaczmarek. Halt machte die Kooperationsveranstaltung zwischen DB AG und den Verkehrserklärern vom Verkehrspolitischen Informationsverein (VIV e.V.) aus Potsdam auch in Kleinmachnow am ehemaligen Bahnhof Düppel-Kleinmachnow. An der Berlin-Brandenburger Landesgrenze sind noch Schienen- und Bahnsteigreste sowie ein alter Prellbock der Bahnstrecke zu sehen, die seit der Wende wieder wachgeküsst werden soll. Der neueste Stand des i2030-Projekts: Die Vorplanung soll 2026 abgeschlossen sein – die weichenstellende Kosten-Nutzen-Analyse sei also in Sicht.
Der Bahnhof der seit 1982 wegen des Mauerbaus eingestellten Stammbahn soll wieder aufgebaut und ein neuer Haltepunkt am Europarc errichtet werden, um dem gewachsenen Bedürfnis nach Alternativen zum Auto gerecht zu werden. Dafür setzt sich Alexander Kaczmarek (CDU) leidenschaftlich ein. Unter der Hand heißt es, es sei das Lieblings-Schienenprojekt des DB-Bevollmächtigten für Berlin. Die Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf der historischen Strecke, die nie entwidmet worden ist, unterstützen aber nahezu alle Parteien. Die Bürgerinitiative, die die gewünschte Wiederinbetriebnahme der Stammbahn als Regionalverbindung durch Berlin und Brandenburg gemeinsam mit dem Bund begleitet, veröffentlichte die Antworten auf ihre Wahlprüfsteine.
Die Direktkandidatin der CDU für den Landtag, Mirna Richel, schrieb zum Beispiel: „Insgesamt ist die Wiederinbetriebnahme der Stammbahn ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele und zur Förderung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Verkehrswende.“ Mit der Wiederinbetriebnahme würden nicht nur wirtschaftliche Impulse folgen, die die ortsansässigen Unternehmer und Institutionen stärken, die Schienenanbindung würde auch zu mehr Lebensqualität führen. Das Investitionsprogramm i2030 für den Schienenverkehr und der Prozess Streckenreaktivierungen müsse fortgesetzt werden. „Ich möchte dazu beitragen, dass die Projekte überjährig im Landeshaushalt abgesichert werden.“
Der Gewinner des Direktmandats für TKS, Sebastian Rüter (SPD), beantwortete die Frage nach der zukünftigen Unterstützung der Stammbahn im Landtag so: „Parallel zur Vorplanung wird eine überschlägige Nutzen-Kosten-Bewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Zielvarianten zu prüfen. Ein ausreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung des Bundes. Als SPD-Fraktion werden wir weiterhin darauf drängen, dass regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geführt werden, um den Bund als Finanzier für das Projekt i2030 zu gewinnen und die Priorisierung im Rahmen des Deutschlandtaktes weiter voranzutreiben.“ Gm


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Gruppenbild mit Alexander Kaczmarek am Bahnsteig „Düppel-Kleinmachnow“, Adam-Kuckhoff-Platz. (Foto: ViV.e.V.)