Pardemannvilla, Pro und Contra

Die Pardemannvilla, ein gelungenes Mahnmal!

Die Pardemannvilla, wer kennt sie nicht? Seit dem Auszug der letzten Mieter vor über acht Jahren gammelt sie an prominenter Stelle vor sich hin. Die Fassade ist bröckelig, die Innenräume feucht und der Garten … nennen wir ihn urig.

Die Politik war eben nicht in der Lage, entweder das Gebäude zu verkaufen oder selbst für den Erhalt zu sorgen. Doch am Ende ist das die Chance für Stahnsdorf, bei geringen Kosten ein Mahnmal daraus zu machen, das über Stahnsdorf hinaus Aussagekraft hat. Wofür? Für den Zustand des Landes! Denn auch Deutschland ist marode, ganz so wie die Pardemannvilla.

Und wie nennen wir das Mahnmal? Ich bin ja für Tardus Interitus. Das heißt auf Deutsch „langsamer Verfall“. Alles was es noch braucht ist ein Hinweisschild. Auf dem könnte man ja mal aufführen, was man alles mit dem Gebäude vorhatte, sei es eine Kreismusikschule, ein Co-Working Space oder Wohnungen für immerhin fünf Familien. Das hat alles nicht geklappt. Aber ein Monument des Scheiterns, das könnte gelingen. Jetzt brauchen wir nur noch eine Beschlussvorlage dazu. Dann wird sich schon eine Mehrheit finden.

Christian Kümpel

Kein Verfall der Pardemannvilla!

Ach, die Pardemannvilla als „Mahnmal des Verfalls“ – wie kreativ! Nur, wie sinnvoll ist es wirklich, ein historisches Gebäude aus reiner Frustration einfach weiter vor sich hin gammeln zu lassen? Die Villa Pardemann könnte mit einem Verkauf und der richtigen Sanierung ein echter Gewinn für Stahnsdorf sein – und ein viel besseres „Aushängeschild“ als eine bröckelnde Fassade.

Ein privater Käufer könnte die Mittel und die Leidenschaft aufbringen, dieses historische Juwel wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Statt weiter vor sich hinzudämmern, könnte die Villa als kultureller Treffpunkt, als charmantes Bürogebäude oder als liebevoll restauriertes Wohnhaus genutzt werden – genau das, was Stahnsdorf eigentlich gut zu Gesicht stehen würde. Und ja, das kostet Geld, aber warum soll die Gemeinde dafür aufkommen, wenn ein Verkauf diese Last übernimmt? Es wäre eine Win-win-Situation: Die Villa bleibt erhalten, und die finanziellen Risiken und Kosten liegen nicht bei der öffentlichen Hand.

Ein Mahnmal des „Versagens“ braucht niemand, aber einen lebendigen Ort! Und nach all den „kreativen“ Versuchen der letzten Jahre ist doch wohl klar: Ein Verkauf ist der einzige Weg, der das möglich macht.

Julian Regenthal-Patzak

Ortsvorsitzender FDP Stahnsdorf

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