TELTOW. NGO heißt auf Deutsch Nichtregierungsorganisation. Das Ziel der NGOs ist es, die Gesellschaft mit ihren Projekten zu beeinflussen. Doch ganz im Widerspruch zu der Bezeichnung arbeiten NGOs oft mit dem Staat zusammen. Das ist manchmal fragwürdig, zum Beispiel bei „Campact“. Manchmal aber auch nicht, zum Beispiel bei der Hertie-Stiftung.
Auf ihrer Seite heißt es dazu: „Unsere Kommunen lassen in einem gut durchdachten Verfahren Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren über ein konkretes lokalpolitisches Thema entscheiden. Schließlich zeigt die Erfahrung, dass junge Menschen sich oft lieber auf Zeit für klar umrissene Themen einsetzen, als sich langfristig an politische Organisationen zu binden. Erfahrene Prozessbegleitungen beraten dabei die Kommunalpolitik und die Verwaltung über Monate hinweg. Unser Kooperationspartner “Politik zum Anfassen e.V.” unterstützt die Jugendlichen bei der Entscheidungsfindung.“
Nach den Vorstellungen der Stiftung komme man so an die Jugendlichen ran, die man sonst nicht erreiche. So wolle man Demokratie einüben. So ein Projekt läuft jetzt auch in Teltow, und zwar so: „Vertreter aus Politik und Verwaltung kommen mit Jugendlichen aus dem Ort für zwei Tage zusammen und erarbeiten gemeinsam Themen. Im Anschluss daran wird mindestens eine der entstandenen Ideen unter fortlaufender Beteiligung der Jugendlichen ausgearbeitet und vom Stadtrat verabschiedet. Auch die anschließende Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und jungen Menschen.“ So heißt es von Seiten der Stadt.
Ellen Behnke von der AfD, Vorsitzende des Teltower Sozialausschusses, ist normalerweise bei NGOs kritisch. Aber hier sieht sie ähnliche Potentiale wie bei dem Bürgerhaushalt. Da würden auch die Bürger entscheiden, welches Projekt sie in der Kommune durchführen wollen. Nur seien es in diesem Fall eben die Jugendlichen. „Das sei doch eine gute Sache,“ erklärt sie. „Deshalb machen wir da gerne mit.“
Kü
Bild: NGO (Foto Pixabay)