TELTOW. Wie die MAZ berichtet, haben die Stadtverordneten in Teltow beschlossen, das Heim im Gewerbegebiet der Oderstraße in drei Jahren zu schließen. In dem Heim sind nach Angaben des internationalen Bundes (Betreiber) 150 Personen untergebracht, davon auch viele Familien.
Bereits in der Vergangenheit wurde Recht geändert, was Heime in Gewerbegebieten angeht. Diese durften eigentlich gar nicht als Wohnraum genutzt werden, denn Gewerbegebiete sind, wie der Name sagt, nur für Gewerbe. Doch wegen einer Gesetzesänderung des Bundes aufgrund des Massenzustroms können Ausnahmen zugelassen werden. Davon machte man in Rahmen der Flüchtlingskrise reichlich Gebrauch. Allerdings sind die Genehmigungen zeitlich beschränkt, um zu verhindern, dass sich am Ende Gewerbegebiet in Mischgebiet verwandeln. Das Heim in der Oderstraße ist seit 2017 in Betrieb.
Nach Angaben des Tagesspiegels bekam der Eigentümer 1,75 Millionen Miete bis 2020 für die Vermietung. Das bedeutet über 500.000 Euro pro Jahr. Verständlicherweise will er daher, dass das Heim erhalten bleibt. Er argumentiert auch mit der Teilnahme der Stadt Teltow an der sogenannten „Seebrücke“. Die Seebrücke ist eine internationale Organisation, die für grenzenlose Aufnahme von Flüchtlingen plädiert. Teltow bekennt sich weiterhin zu diesem Verein, sieht aber keinen Zusammenhang zwischen dem Engagement und der Schließung des Heims.
An dem Auslaufen des Vertrages für das Heim hält man deshalb fest. Ellen Behnke von der AfD erklärte dazu, dass es dafür eine deutliche Mehrheit im Hauptausschuss gab. Sie fügte hinzu, die Zustände im Heim seien auch problematisch, weil die Heimbewohner mit der Einrichtung nicht pfleglich umgegangen seien, weshalb immense Kosten entstanden sind. Für sie ein weiterer Grund, das Heim in Teltow zu schließen.
Kü
Bild: Flüchtlinge in Teltow (Bild Kü)