Karpowitz will weiter bauen
Ein Kommentar
Silvio Karpowitz, Bauunternehmer aus Stahnsdorf, lässt nicht locker. Erst plante er die Bebauung des Geländes Parkallee/Ecke Potsdamer Allee gegen den Widerstand der Gemeinde und ließ widerrechtlich Bäume fällen. Dann sorgte er für die Abholzung des gesamten Areals, um an der Stelle ein Flüchtlingsheim zu errichten. Jetzt geht es um 100 Sozialwohnungen.
Und wie es aussieht, gibt es im Ort immer noch Gemeindevertreter, die mitspielen, obwohl Karpowitz die Gemeinde schon mehrfach getäuscht hat. Unvergessen: Es gab bereits Pläne für einen Kompromiss, die der Investor nur hätte unterschreiben müssen. Er tat es nicht. Vielmehr wollte er mit dem Kopf durch die Wand, und beauftragte dubiose Firmen mit dem Fällen der Bäume, um nach seinen Vorstellungen zu bauen. Die Strafe dafür steht anscheinend noch aus. Auch das im Grunde ein Skandal.
Baurecht hat Karpowitz jedenfalls nie. Das wollte er gerichtlich erwirken lassen, was ihm nicht gelang. Am Ende muss deshalb die Gemeindevertretung entscheiden, ob er bauen darf. Die AfD-Fraktion und Karsten Jänicke von BfB sind weiterhin gegen jede Bebauung. Die CDU, die Grünen/Linken und Teile der Fraktion Bürger für Bürger sehen es seit einiger Zeit anscheinend anders. Vermutlich glauben sie wirklich, dass dort Sozialwohnungen entstehen könnten. Das sollte allerdings hinterfragt werden.
Ein Vermieter muss heute mindestens 20,00 Euro netto Kaltmiete nehmen, wenn die Neubaumiete nicht gefördert wird. Das heißt, Karpowitz braucht jemanden, der ihm 11,00 Euro pro Quadratmeter zuschießt. Allein mit einem kostengünstigen Darlehen kommt man da nicht hin, wie er es von der ILB nach Angaben der MAZ besorgen will. Also woher kommt das Geld?
Sollte es ihm jedenfalls gelingen, die Gemeindevertreter in der Frage umzustimmen, dann könnten sich im nächsten Jahr an der Stelle die Baukräne drehen. Das dann auch Sozialwohnungen entstehen, dass denken aber nur diejenigen, die sich ihren Köhlerglauben bewahrt haben. Das Wohnungen gebraucht werden, soll dabei nicht bestritten werden. Aber das Signal, Karpowitz nach all seinen Eskapaden Baurecht zu gewähren, wäre wie die Belohnung eines Rechtsbrechers. Das sollte man sich gut überlegen.
Herzlich
Christian Kümpel
