„Compact“ bei Edeka

Ein Kommentar

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In Zehlendorf gibt es eine Edeka-Filiale, die das fraglos rechtsextreme Magazin „Compact“ angeboten hat. Darüber wurde ausführlich im Tagesspiegel und in der Berliner Zeitung berichtet. Natürlich mit einem empörten Unterton. Im Grunde will man, dass der Verkauf eingestellt wird, und macht Druck.

Die Behauptung, die Filiale habe da keine Wahl, ist natürlich Unsinn. Selbstverständlich kann man den Verkauf stoppen, wenn man möchte. Niemand ist verpflichtet, das Produkt anzubieten.

Aber arum sollte man die Zeitung aussortieren? Weil sie bekloppte Inhalte anbietet? Weil sie antiamerikanisch eingestellt ist. Weil sie von dunklen Mächten schwadroniert? Na und!? Das ist eben so in einer offenen Gesellschaft. Da haben auch die Abwegigen, die Seltsamen und die politisch Nichtgenehmen, das Recht, ihre Meinung zu verbreiten.

Alle anderen haben dagegen die Möglichkeit, die Meinung zu ignorieren, zu widerlegen und abzulehnen. Doch wie können wir auch mal mit Ansichten konfrontiert werden, die uns nicht passen? Na zum Beispiel, indem sie bei Edeka im Regal ausliegen. 

Nicht weil ich Compact gut finde, sollte das auch so bleiben, sondern weil ich es gut finde, dass es verschiedene Meinungen gibt, auch verstiegene und abstoßende. Denn nur dann weiß ich doch, was nicht meine Meinung ist. 

Und schließlich vielleicht noch der Hinweis, dass wir kein betreutes Denken brauchen. Oder hält man uns für unfähig, selber zu entscheiden, was gut für uns ist, indem man nur genehme Zeitschriften auslegt? Sollte das so sein, dann zeigt das sehr eindringlich, was man in Teilen der Presse von unseren Fähigkeiten hält, selbst zu denken. Nämlich nichts! Na schönen Dank auch!!!

Herzlich

Christian Kümpel

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