Bürgermeisterwahl in Teltow

Ein Kommentar

Die Bürgermeisterwahl in Teltow ist am 28. September. Dabei treten nur zwei Kandidaten an, Claudia Eller-Funke (SPD) und Andre Freymuth (CDU). Schade, denn man hätte doch gern ein bisschen Auswahl. Es ist aber umgekehrt kein Schaden, dass beide Kandidaten schon länger in der Kommunalpolitik unterwegs sind. Sie kennen Teltow. Doch was das Programm der Kandidaten betrifft, so hat man das Gefühl, die kommen aus dem Wahlkampfautomaten: Für bezahlbare Wohnung, für Bildung und natürlich auch gute Verwaltung. Ja, was denn sonst?

Und kann man halten, was man verspricht? Zum Thema Wohnraum will die SPD-Kandidatin ein Wohnbauprogramm in Teltow lancieren, damit auch junge Leute preiswert wohnen können. Doch woher soll das Geld dafür stammen? Denn wie es aussieht, ist Teltow – wie so viele andere Kommunen – knapp bei Kasse. Das mit den Geldproblemen gilt auch für das Projekt Brückenbau des CDU-Bewerbers.

Beim Thema Schule geht es der SPD-Kandidatin um „gutes Miteinander – mit Zeit, Ruhe und Unterstützung für Kinder, Lehrkräfte und Eltern.“ Und weiter: „Ich weiß, wie viel an den Schulen hängt – und wie wir sie gemeinsam stark machen können“. Allerdings wurden gerade einige Lehrkräfte in Teltow entlassen. Verantwortlich dafür ist die SPD/BSW-Regierung in Potsdam. Protest hat man dagegen kaum gehört, wenn man von den Linken/Grünen/Piraten absieht.

Schließlich strebt man stabile Finanzen an. Das beißt sich allerdings mit den Spar-Versprechen. Auch hört man nichts davon, wo gespart werden sollte, damit die Finanzen stabil bleiben. Wie wäre es denn mit der Arbeitsgruppe Tolerantes Teltow? Das braucht kein Mensch.

Im Grunde sind die Unterschiede zwischen den Kandidaten natürlich gar nicht so groß. Was sie jedoch unterscheidet: Die SPD-Kandidatin ist für ein AfD-Verbot. Kein Wunder, denn die SPD glaubt fest daran, dass es keine Konkurrenz von rechts geben sollte. Diese Einstellung könnte aber der SPD-Kandidatin auf die Füße fallen. Denn immerhin kam die AfD bei der letzten Wahl auf über 20 Prozent. Ein paar Wähler der AfD werden Frau Eller-Funke am 28.09.2025 vielleicht fehlen.  

Sicher noch viel schlimmer: In der SPD Teltow gibt es gestandene Parteimitglieder, die den Kandidaten der CDU besser finden und das auch kundtun. Eine größere Misstrauensbekundung ist fast nicht denkbar. Sollte tatsächlich der SPD-Kandidat am Ende beim Wähler durchfallen, dann wäre TKS immer noch eine „SPD-Hochburg“, denn sowohl auf Landes- als auf Bundesebene ist die SPD in Führung. Allerdings dann ohne einen einzigen SPD-Bürgermeister. Das wäre eine kleine Zeitenwende.

Herzlich

Christian Kümpel

 

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