Ist Ihr Haus schon Weltkulturerbe?

Ein Kommentar

Wie man der Presse entnehmen kann, hat der Berliner Senat beschlossen, auch die Waldsiedlung Zehlendorf auf die Weltkulturerbe-Liste setzen zu lassen. Es gibt allerdings bereits andere „Siedlungen der Berliner Moderne“, die anerkannt sind. Da wird die Weltkulturerbe-Dichte in Berlin ja bald ganz enorm sein.

Auch wenn man mal auf Wikipedia Weltkulturerbe geht, sieht man schnell, dass es offensichtlich in Europa und Deutschland viel Weltkulturerbe gibt. In Afrika sieht es dagegen eher mau aus. Aber auch Indien wirkt im Vergleich zu Deutschland und Berlin eher kulturlos. Liegt das daran, dass Deutschland als Land der Dichter und Denker einfach unschlagbar ist, wenn es um Weltkultur geht?

Vermutlich sind es eher die Bürokraten, wie die FAZ heute schreibt, die uns zum Weltkulturerbeweltmeister machen. In Deutschland gebe es mehr Abteilungen in den Denkmalämtern, die eine Bewerbermaschinerie am Laufen halten, bei der Afrika und selbst Asien nicht mithalten können. Da wäre es keine Überraschung, wenn demnächst der Stahnsdorfer Dorfplatz ebenfalls Weltkulturerbe würde, nachdem er im Herbst wieder hergestellt worden ist. Immerhin hat auch er seine historische Bedeutung. Und als Kriterium gilt ja: Die Güter stellen ein Meisterwerk der menschlichen Schöpferkraft dar. Das trifft auf den Dorfplatz und seine hochkomplexe Wegegestaltung unbedingt zu.

Sollte es tatsächlich so kommen, dann wird es vielleicht demnächst heißen: Pyramiden, Ladenstraße Zehlendorf und Adventsmarkt Stahnsdorf, das sind drei Dinge, die jeder mal gesehen haben sollte.  Bei mir macht sich jedenfalls ein Gefühl von Stolz bemerkbar, wie es nur Leute kennen, die in der Nähe eines Weltkulturerbes wohnen. Spüren Sie es auch schon?

Christian Kümpel  

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

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