Das ehemalige NH-Hotel in Kleinmachnow wird also keine Flüchtlingsunterkunft. Nach ungefähr vier Monaten Vorlauf hat man festgestellt, dass die Brandschutzauflagen nicht erfüllt werden können. Da man das Gebäude aber nur bis Ende des Jahres nutzen kann, würde sich eine Nachrüstung nicht lohnen, schreibt die MAZ. Nun soll es für die ukrainischen Flüchtlinge Alternativen geben, angeblich. Welche, steht noch nicht fest. Ukrainer gibt es übrigens nach Angaben der PNN fast 3000 im Kreis Potsdam-Mittelmark. Bemerkenswert, zumal der Kreis schon vor ihrer Ankunft nicht wusste, wohin mit den anderen Flüchtlingen. Da kann man nur hoffen, dass sich diese „Alternativen“ nicht auch in Luft auflösen. Und man muss hoffen, dass die privaten Gastgeber nicht die Nerven verlieren. Denn dort sind die meisten Ukrainer untergebracht.
Wer ehrlich ist, der weiß: Nach der Welle 2014/2015 und der russischen Aggression geht man in PM auf dem Zahnfleisch, was die Unterbringung von Flüchtlingen betrifft. Weiterhin dürfen auch Afghanen ins Land. Und allein in diesem Jahr sind deutschlandweit weitere 100.000 Asylanträge bis Juni gestellt worden. Und das Jahr ist noch lang. Von denen kommen ebenfalls ständig welche in PM an, denn sie werden bundesweit verteilt. An weiteren Flüchtlingen mit Wohnraumbedarf ist also kein Mangel. Der Bund und seine Politik sorgen allerdings dafür, dass er immer größer wird. Wollen wir da mal hoffen, dass die moralische Supermacht Deutschland sich nicht am Ende übernimmt. In Potsdam-Mittelmark ist man nämlich jetzt nicht an seine Grenzen gelangt, man hat sie schon längst überschritten.
Christian Kümpel