ZEHLENDORF. Nachdem bekannt geworden war, dass in diesem Jahr weitere 38.000 Flüchtlinge in Berlin aufgenommen werden sollen, kam es im Flüchtlingsheim Hohenwielsteig in Zehlendorf unweit der Potsdamer Chaussee zu spontanen Unruhen in Form von Demos und Sitzstreiks. Erst nach Eingreifen einer Gruppe speziell geschulter Sozialarbeiter beruhigten sich die Bewohner des Heims und kehrten in ihre Zimmer zurück.
Siak Niam aus Ghana (32), Sprecher der Hausgemeinschaft erklärte, warum es zu den Unruhen kam: „So geht es nicht weiter. Wo sollen denn die ganzen Leute untergebracht werden?“ Im Heim sei jedenfalls kein Platz mehr. Dort stapelten sich die Leute schon. „Außerdem finden wir keine Wohnungen. Wenn jetzt noch mehr Leute kommen, dann müssen wir für immer im Heim bleiben“, befürchtet er.
Die Senatsverwaltung erklärt jedoch, dass Berlin verpflichtet sei, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. „Wir bekommen eine bestimmte Quote an Flüchtlingen. Das richtet sich nach dem Königsberger Schlüssel. Diese Personen müssen wir unterbringen“, erklärte der Sprecher der Landesregierung. Man verstehe den Unmut der Geflüchteten. Aber man sei an Recht und Gesetz gebunden.
Kü
Bild: Flüchtlingsheim Zehlendorf Hohenwielsteig (Foto Kü)