REGION. Gestern Abend fand unter Teilnahme von Organisationen wie „Omas gegen rechts“, der Linken und der Antifa eine Demo gegen Gewalt statt. Der Anlass war, dass eine Woche vorher, sechs bis acht Personen auf das Heimgelände der Gemeinschaftunterkunft gelangt sind. Nach Angaben der MAZ hätten sie dort das Fenster einer Tür zerstört. In das Gebäude selbst seien sie aber nicht eingedrungen. Gestellt wurden sie von einem Wachmann später an einer vor dem Heim liegenden Bushaltestelle. Dort hätten sie den Wachmann, der sie angesprochen habe, so stark verletzt, dass er ins Krankenhaus musste.
Gekommen waren zu der Demo, die unter massivem Polizeischutz stattfand, circa 400 Personen. Allerdings war schon auffällig, dass man keine Flüchtlinge auf der Demo sah. Sie kamen auch in der Berichterstattung als Befragte nicht vor. Die Behauptung, die in der MAZ von heute vom Landrat aufgestellt wurde, die Flüchtlinge seien traumatisiert – „Es handle sich um eine abscheuliche Tat gegenüber den zugewanderten Menschen… Die 300 Bewohner seien verunsichert und traumatisiert“- scheint auch etwas übertrieben, zumindest wenn man mit einigen Flüchtlingen spricht, die im Ausbildungsverbund Teltow unterrichtet werden. Von verletzten Heimbewohnern, wie vom Tagesspiegel kolportiert, weiß man bei ihnen auch nichts. Da es die Angreifer auch nicht ins Haus schafften, wäre es auch eher unwahrscheinlich, dass Flüchtlinge zu Schaden kamen.
Und die Traumatisierung durch die Tat? Es wäre eher seltsam, wenn die Heimbewohner von einer kaputten Fensterscheibe so verstört wären, dass die Bewohner des Heims nun psychologische Hilfe benötigen, so wie von der MAZ angedeutet. Immerhin haben die Flüchtlinge schon viele schlimme Sachen erlebt, zum Beispiel Dauerstress im Heim, unhygienische Zustände, Feuerwehreinsätze und Perspektivlosigkeit.
Nicht erkennbar ist auch, wie genau die Flüchtlinge von den oben genannten Gruppen integriert werden. Dies immerhin eine Forderung des Netzwerks Tolerantes Teltow. Nach Angaben von Heimbewohnern lassen sich weder das Netzwerk Tolerantes Teltow noch die Antifa im Heim blicken, um dort die von ihnen geforderte Integrationsarbeit zu leisten. Vermutlich sind die Flüchtlinge und die unbestrittene Aggression gegen sie daher eher Anlass, um mit Verve den Kampf gegen „rechts“ zu führen.
Kü
Bild Demo gegen rechts (Bild Kü)