Heimreise nach Syrien

Bis jetzt nur wenige

REGION.   In der so genannten Gemeinschaftsunterkunft ehemals Übergangswohnheim in der Ruhlsdorfer Straße leben nach Angaben des Internationalen Bundes knapp 300 Personen. Wie viele davon Syrer sind, darüber gibt es keine Informationen. Allerdings kann getrost davon ausgegangen werden, dass mindestens 30 Prozent der Bewohner der GU aus Syrien kommen. Ähnlich sieht es auch in der Oderstraße und in der Potsdamer Straße in Teltow aus. Auch dort sind Syrer untergebracht.

Da nun aber die Verhältnisse in Syrien besser geworden sind und der Bürgerkrieg beendet ist, wäre es eigentlich zu erwarten, dass diese Personen nun die Heimreise anträten. Tatsächlich haben nach Angaben der Presseabteilung Potsdam-Mittelmark einige den Landkreis verlassen: Insgesamt 28 Syrer packten ihre Sachen, um nach Syrien zurückzukehren. Abgeschoben wurde davon nicht einer. Alle gingen freiwillig. Wenn aber in diesem Tempo die Rückreise vonstatten geht, könnte es schwer werden, mit dem Plan von Kanzler Friedrich Merz. Dieser will, dass alle Syrer ohne deutschen Pass die Bundesrepublik verlassen.

Vermutlich wird das aber nicht passieren. Zunächst denken die viele Syrer ähnlich wie der Außenminister Johann Wadephul (CDU). Bekanntlich hält er eine Rückreise für unzumutbar, weil Syrien in Teilen zerstört ist. Er meinte sogar, es sähe dort schlimmer aus als nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Und klar, warum in ein Land ziehen, das aufgebaut werden müsste, wenn man hier die intakte Infrastruktur nutzen kann und eine gute Krankenversorgung sowie Anspruch auf eine gute Grundversorgung hat? Außerdem gibt es noch die üblichen Argumente: Kinder seien schon bestens integriert, man habe sich hier etwas aufgebaut und Deutschland brauche doch Menschen, wenn nicht sogar Facharbeiter. Im Zweifelsfall werden die Gerichte bemüht.

Die Vorstellung, dass nach dem Krieg die Leute in Größenordnung wieder gehen, scheint also irrig. Und, so steht zu vermuten, wird es auch bei den Ukrainern sein, wenn der Krieg vorbei ist. Sollte es so kommen, sollten die Deutschen das nächste Mal daran denken, wenn es eine humanitäre Krise gibt: Wer einmal hier ist, der bleibt. Daher wäre es vielleicht eine Überlegung wert, die Grenzen richtig zu schützen. Denn wie sagt das deutsche Sprichwort: Ungebetener Gast ist meist schwere Last.

Bild: Symbolbild Syrien  (Bild Pixabay)

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