Deutschlandflagge auf Dauer
Potsdam-Mittelmark entscheidet
POTSDAM-MITTELMARK. In Brandenburg galt bis jetzt die Regel, dass zu bestimmten Tagen die Deutschlandflagge vor öffentlichen Gebäuden gehisst werden muss. So am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus oder am Jahrestag des Grundgesetzes. Aber auch an Wahltagen kann man die Flagge vor dem Rathaus sehen.
Die MAZ schreibt jetzt in ihrer Ausgabe von Dienstag, dass es Bestrebungen gibt, die Gebäude der Verwaltung von Potsdam-Mittelmark ganzjährig zu beflaggen. CDU und FDP/IGH wollen einen entsprechenden Beschluss im Kreistag einbringen. Die AfD-Kreistagsfraktion wird dem fraglos zustimmen. Begründet wird die Beschlussvorlage mit der Sichtbarkeit des Bekenntnisses zur Demokratie, Stärkung der Identität und der historischen Verantwortung. Es schließen sich weitere Begründungen an.
Das eigentlich Seltsame daran ist, dass man überhaupt eine so umfangreiche Begründung braucht, um die Nationalfarben zu zeigen. Hier zeigt sich auch das Versäumnis der Schulen, die nicht ausreichend erklären, wofür die Fahne steht, aber auch der Einfluss einer postnationalen Bewegung, die sehr erfolgreich darin ist, die Idee des Patriotismus´ zu bekämpfen.
Für die Farben gibt es übrigens einen historischen Merkspruch: Aus der Schwärze der Knechtschaft durch blutige Schlachten ans goldene Licht der Freiheit. Heute verbindet man die Farben mit der demokratischen Grundordnung, die Souveränität des Staates und der Einheit der Nation, alles Dinge, auf die man stolz sein darf, auch wenn es hierzulande nicht mehr so weit her ist mit den Prinzipien, für die die Flagge steht.
In anderen Ländern ist man, was die Flaggen betrifft, schon viel weiter. So gilt in den USA die Regel, dass man die Flagge grüßt, wenn sie gehisst oder eingeholt wird. In Frankreich ist die Flagge vor jedem öffentlichen Gebäude zu sehen und in Dänemark sieht man sie auch vor vielen Privathäusern. Am 4. Dezember fällt die Entscheidung im Kreistag.
Kü
Bild: Deutschlandflagge (Foto Pixabay)


