Banner vor ehemaliger Feuerwache

Kommt ein Bürgerhaus?

STAHNSDORF.   Nun, da die ehemalige Feuerwache am Dorfplatz leergezogen ist, stellt sich die Frage, was dort passieren soll. Wie es scheint, sind nicht wenige der Ansicht, dort müsse ein Bürgerhaus entstehen. Deshalb hängt vor dem Gebäude ein großes Plakat, auf dem steht: „Hier entsteht ein Bürgerhaus.“

Aufgehängt wurde es von der Gemeinde Stahnsdorf selbst. Der Grund: Man wolle mit dem Plakat auf die Beschlusslage zur Nachnutzung hinweisen. 2013 hatte die Gemeindevertretung mit Mehrheit für ein Bürgerhaus gestimmt. Außerdem gibt es Stimmen, die darauf hinweisen, das Grundstück am Dorfplatz sei das einzige, das auch der Gemeinde gehört. Aus strategischen Gründen sollte es behalten werden. Doch dann braucht man eine Nachnutzung, nämlich ein Bürgerhaus.  

Ein Bürgerhaus in dem denkmalgeschützten Ort würde allerdings viele Millionen Euro kosten. Das ist Geld, welches die Gemeinde zurzeit nicht hat. Außerdem gibt es in der Gemeinde bereits drei Bürgerhäuser, in Sputendorf, Schenkenhorst und Güterfelde. Schließlich müsste auch der weitere Betrieb gewährleistet werden. Hausmeisterdienste, Wartungen und Schlüsseldienste kosten viel Geld.  

Die Hoffnung, dass der Verein Bürgerhaus Stahnsdorf e.V. hier helfen könnte, ist eher gering. Er scheint kaum mehr arbeitsfähig zu sein. Auf der Seite des Vereins ist die letzte Versammlung mit März 22 angegeben. Eine Anfrage nach mehr Informationen blieb unbeantwortet.

Vermutlich müsste die Gemeinde deshalb selber handeln. Für sie stehen dabei zwei Themen im Vordergrund: die Nachnutzung und die Finanzierung. Als Nachnutzung wäre ein Umzug des Seniorentreffs zu überlegen. Vielleicht könnte man dort auch den Heimatverein und andere Einrichtungen unterbringen. Zur Gegenfinanzierung benötigte es wohl den Verkauf von Grundstücken der Gemeinde. Zu überlegen wäre auch, ob man nicht eins der Bürgerhäuser in Schenkenhorst oder Sputendorf schließt, um durch den Verkauf Geld einzunehmen.  

Ob es dafür eine Mehrheit in der Gemeindevertretung gibt, bleibt abzuwarten. Es ist jedenfalls noch ein langer Weg, bis hier eine Lösung gefunden wird. Der Banner hat jedoch bewirkt, dass in der Gemeinde das Thema diskutiert wird. Und so war es wohl auch gedacht.

Bild: Banner vor ehemaliger Feuerwehr  (Foto Kü)

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