Bericht nicht sachlich

Leserbrief zur Ehrennadel

Die Berichterstattung über die Ehrennadelverleihung kam nicht bei allen Lesern gut an. Hendrikje Henze aus Stahnsdorf schreibt:

Sehr geehrter Herr Kümpel,

Ihren Artikel zur Verleihung der Ehrennadel im BÄKE Courier Online habe ich mit sehr gemischten Gefühlen gelesen. Zum einen bin ich erfreut, wenn Journalisten eigene Texte schreiben und nicht nur erhaltene Informationen abdrucken, andererseits ist es entscheidend, bei den Tatsachen zu bleiben und neutral zu berichten. Beides ist bei diesem Artikel nicht der Fall.

Herr Leßmann setzt sich seit über sechs Jahren und nicht erst seit drei Jahren für den Schutz von Igeln ein. Dies tut er nicht nur in Stahnsdorf, sondern in ganz TKS. Ja, die Anzahl der von nur wenigen Helfern gepäppelten Igel ist hoch, eine tolle Leistung der Freiwilligen, die in Ihrem Artikel leider keine Würdigung findet.

Die Bestände des Braunbrustigels sind in Deutschland stark rückläufig – früher gab es Igel in jedem Garten… Dass über 350 Igel in TKS gepäppelt werden mussten, weist aber nicht auf hohe Bestände hin, wie Ihr Artikel suggeriert, sondern auf eine zunehmende Gefährdung durch Lebensraumverlust, Nahrungsmangel und nicht zuletzt den Einsatz von Mähroboters und Motor-Sensen. Gefahren, die das Überleben der ganzen Art gefährden und auf die i. Ü. nicht nur der BUND hinweist.

Der folgenden, bei vielen anderen Portalen veröffentlichte Text zur Verleihung der Ehrennadel für Jürgen Leßmann, ist deutlich sachlicher, richtiger und informativer:

„Hans-Jürgen Leßmann widmet sich seit mehr als sechs Jahren mit Leidenschaft und Ausdauer dem Schutz des vom Aussterben bedrohten europäischen Braunbrustigels in TKS und Umgebung. Inzwischen ist sein Engagement weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. 2022 gründete der Stahnsdorfer die ,,Interessengemeinschaft zum Schutz der Igel in TKS“. 2024 hat die Päppelgruppe 24 Mitglieder, die allein 2024 und 2025 bereits mehr als 350 Tiere behandelte. Der 70-Jährige informiert regelmäßig auf öffentlichen Veranstaltungen, in Schulen und bei Vereinstreffen über igelfreundliche Gärten, Gefahren durch Mähgeräte und den notwendigen Schutz des Lebensraums. Mit großem Einsatz erwirkte er mit seinen Mitstreitern auf politischem Weg steht ein Nachtfahrverbot für Mähroboter in der Gemeinde Stahnsdorf. Durch Spenden, aber auch aus eigener Tasche, finanzierte er teure medizinische Geräte wie Inkubatoren und Kaltplasmageräte zur schnelleren Wundheilung. Auch Tierarztbesuche bezahlt er auf diese Weise.“

Dass Ihr Artikel zuletzt auch noch die Entscheidung über die Vergabe der Ehrennadel anzweifelt, lässt eine Befangenheit des Autors/der Autorin vermuten. Schade.

Herr Leßmann und auch Herr Sawatzki haben die Ehrennadel für ihr langjähriges Engagement wirklich verdient. Das sollte nicht infrage gestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

 

Text: Hendrikje Henze   (Bild Symbolbild/Pixabay)

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