STAHNSDORF Die gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg „steuert Einzelhandelseinrichtungen (Betriebe mit mehr als 800 m² Verkaufsfläche), um landesweit innerstädtischen Einzelhandel zu stärken, eine verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs zu sichern und daher Entwicklungen an ungeeigneten Standorten, die aufgrund von Verdrängungs- und Verlagerungseffekten zulasten einer wohnortnahen Versorgung gehen, zu verhindern.“ Deshalb sollen große, die Kaufkraft bündelnde und Verkehr erzeugende Standorte nur in Ober- und Mittelzentren stattfinden.
Ein Mittelzentrum ist Stahnsdorf nicht. Allerdings kann ein großes Einzelhandelsgeschäft auch außerhalb von diesen Zentren gebaut werden, wenn diese in gesamtgemeindlich wirkenden zentralen Versorgungsbereichen angesiedelt werden. Konkret könnte also so ein großer Markt im Ortsteil Güterfelde entstehen, wenn die Gemeinde den Bereich als zentralen Nahversorgungsbereich definiert, wie aus einem Gutachten hervorgeht, das den Gemeindevertretern vorliegt.
Es sind auch die Gemeindevertreter, die die Frage beantworten müssen, ob der Ortsteil Güterfelde das neue „Ortszentrum“ wird, nämlich an der Berliner Straße. Dafür müsste müsste natürlich im Umfeld noch einiges geschehen, denn ein Markt allein genügt nicht. Vorstellbar wären ein Ärztehaus, ein Bürohaus und ein großer Rewe-Markt am Ortseingang. Die Stahnsdorfer würden dann in Zukunft nach Güterfelde fahren, um dort ihre Einkäufe zu erledigen, ihre Ärzte aufzusuchen und vielleicht um ihrer Arbeit nachzugehen. Ob das den Güterfeldern gefällt, ist eine spannende Frage. Vermutlich wird aber auch mancher Stahnsdorfer so eine Ansiedlung mit Fragezeichen versehen. Immerhin ist Stahnsdorf-Ort mehr als viermal so groß wie Güterfelde, wenn man nur von der Einwohnerzahl ausgeht.
Kü
Bild: Michael Gaida auf Pixabay