Stahnsdorfer Hof
Ein Kommentar
Der Stahnsdorfer Hof ist unbestritten ein Standort, der besondere Aufmerksamkeit verdient. Er liegt im Eingangsbereich von Stahnsdorf und prägt das Ortsbild erheblich. Zurzeit eher negativ. Seit 40 Jahren ist der große Saal gesperrt und gammelt vor sich hin, das Hotel ist außer Betrieb und seit zwei Jahren gibt es keine Gaststätte mehr. Nun wurde einer Veranstaltung der Gemeinde Stahnsdorf ein Projekt präsentiert, dass hier Abhilfe schaffen könnte. Ein Hotelprojekt der besonderen Art mit einer aufgebrochenen Architektur und fast italienisch anmutendem Kleinstadtflair soll entstehen. Den Link zur Präsentation findet man hier: https://www.youtube.com/playlist?list=PLMnsmypNeFiihucuf52acnOerjW0UcklS .
Die anschließende Diskussion der Gemeindevertretung ist ebenfalls aufgezeichnet. Dass einige Gemeindevertreter sich dabei in ihren Beiträgen wenig um Eigentumsrechte scheren und Dinge vorgeschlagen haben, die nicht finanzierbar sind, geschenkt. Die eigentliche Frage wird sein, ob sich die beiden großen Fraktionen finden, um hier eine Entscheidung herbeizuführen. Damit sind Bürger für Bürger und CDU gemeint.
Sollte man hier zu einem Kompromiss kommen und gemeinsam im Sinne der vorgestellten Planung entscheiden, dann würden die beiden „Elefanten“ in der Tat ihrer Verantwortung für den Ort gerecht. Wenn aber keine tragfähige Entscheidung zustande kommen sollte, dann wird es so kommen, wie es sich am Ende keiner wünscht. Denn nach einer Verlängerung der Veränderungssperre um ein weiteres Jahr darf ein Investor dort so bauen, wie es im Innenbereich vom Kreis gestattet wird. Und da ist vieles denkbar, so dass am Ende diese Stelle auch verbaut werden könnte. Das wäre dann städtebaulich der ungünstigste Fall, den die Verwaltung zu vermeiden sucht.
Es ist kein Geheimnis, dass BfB und CDU sich nicht immer grün sind. Umso spannender zu sehen, ob es diesmal gelingt, Resentiments zurückzustellen und das Verantwortungsgefühl obsiegen zu lassen. Sicher ist das leider nicht. Allerdings müssten sich beide Gruppierungen aber auch warm anziehen, wenn am Ende keine Lösung zustande käme. Denn dann wird man fragen, wer verantwortlich dafür ist, dass eine städtebauliche Lösung, die ansprechend wäre, gescheitert ist und mit dem Finger auf die Verantwortlichen zeigen.
Christian Kümpel
Bild: Thanks for your Like