STEGLITZ-ZEHLENDORF. Dieter Hallervorden, der Leiter des Schlossparktheaters in Steglitz, hat im Tagesspiegel zum Thema Gendern nachgelegt. Bereits Mitte des Jahres äußerte er sich kritisch zum sogenannten Gendern, wofür er heftig angegriffen wurde. Beim Gendern soll das Geschlecht beim Sprechen und Schreiben markiert werden. So wird aus einem Bürger zum Beispiel ein/e BürgerIn, wenn sowohl eine Frau und ein Mann gemeint werden sollen.
Hallervorden meinte, dass Sprache sich natürlich entwickele. Eine Anordnung von oben sei deshalb abzulehnen. Gendern ist für den Theaterleiter ein „künstlicher, politisch motivierter Eingriff in gewachsene Sprachstrukturen“. Es sei aus seiner Sicht auch schon deshalb abzulehnen, weil über die Änderung der Grammatik keine Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse herbeigeführt werden könnten. So kennt das Türkische zwar kein grammatisches Geschlecht. Frauen sind in der Türkei allerdings dennoch nicht besser gestellt als Frauen in Deutschland. Vermutlich ist sogar das Gegenteil der Fall. Gendern selbst bezeichnete Hallervorden als betreutes Sprechen. Damit argumentiert er ähnlich wie der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.
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