Ostermärsche auch in Brandenburg

Kritik an der überkommenen Form

BRANDENBURG.   Auch in diesem Jahr trifft man sich in Brandenburg zu Ostermärschen. So zum Beispiel in Brandenburg an der Havel. Dort versammelt man sich unter dem Motto „Für Frieden und weltweite Abrüstung! Reden statt Schießen“. Aufgerufen haben verschiedene Parteien und die Evangelische Kirche.

Allerdings stoßen die so genannten Ostermarschierer auch auf verstärkten Widerspruch, wenn es um den Inhalt des Protests geht. Denn häufig werden nur Nato und der Westen auf den Märschen kritisiert. Aber die Märsche finden nur in freien Ländern statt. Das Dilemma beschrieb Georg Orwell schon vor dem Zweiten Weltkrieg: „Da Pazifisten mehr Handlungsfreiheit in Ländern haben, in denen Ansätze der Demokratie bestehen, können Pazifisten effektiver gegen die Demokratie wirken als für sie. Objektiv betrachtet ist der Pazifist pro-nazistisch.“ Heute könnte man diese Argumentation auf Putins Krieg beziehen.

Gefordert wird deshalb zum Beispiel im Deutschlandradio von dem Politologen Tobias Debiel, dass man bei den Märschen klar Russland als Aggressor benennen müsse. Allerdings wollen auch Teile der evangelischen sich anscheinend nicht neu aufstellen. So meinte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, trotz allem Waffenlieferungen in die Ukraine und die geplante Aufrüstung der Bundeswehr seien kritikwürdig.

Bild: Pixabay

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