Baden in der Region
Es geht so und so
REGION. In Berliner Freibädern kommt es immer wieder zu Konflikten. In der Vergangenheit wurden deshalb im Prinzenbad und im Columbiabad in Berlin Kreuzberg Lotsen eingestellt. Was nicht immer half oder hilft. Beide Bäder mussten in der Vergangenheit wiederholt wegen Vandalismus und Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen geräumt oder vorübergehend geschlossen werden. Erst gestern wurden im Columbiabad Polizisten und Wachpersonal von 250 sogenannten Gästen bedrängt.
Nun traf es letzten Sonntag auch das Insulanerbad in Steglitz. Etwa 100 Personen, nach den Bildern zu urteilen alle mit Migrationshintergrund, lieferten sich eine Massenschlägerei, nachdem eine Wasserpistolenschlacht ausgeartete war. Die Polizei musste mit mehreren Mannschaftswagen anrücken, um die Lage zu beruhigen. Während der Auseinandersetzungen wurde auch ein Kind am Kopf verletzt.
Von solchen Verhältnissen ist das Freibad Kiebitzberge in Kleinmachnow weit entfernt. Zwar gab dort im Sommer 2016 ebenfalls einen Vorfall, der überregional für Aufsehen sorgte. Ein dreifacher Familienvater wurde von zwei unbekannten Tätern mutmaßlich solange unter Wasser gedrückt, bis er die Besinnung verlor. Das Opfer musste wiederbelebt werden. Die Täter wurden nie gefasst. Doch ansonsten ist das Publikum in Kleinmachnow eher gesittet. Bei manchem Berliner sind deshalb die Kiebitzberge sehr beliebt. Das gilt auch für den Güterfelder Haussee. Im Hochsommer kommen Hauptstädter gern hierher, um sich abzukühlen.
Aber schon ein paar Kilometer weiter, in Zehlendorf, trifft man sie wieder, die Störenfriede. Die Badestellen an der Krummen Lanke und am Schlachtensee mussten erste Mitte Juni geräumt werden, weil dort Partys mit mehreren hundert Personen ausarteten. Anreisen tun sie meist bequem aus den Innenstadtbezirken, zum Beispiel mit der Bahn.
Solange diese nicht nach Stahnsdorf fährt, wird unsere Region von solchen Exzessen verschont bleiben. Vermutlich schon bald soll sich das aber ändern, wenn es nach den Wünschen der Politiker geht. Zumindest die Kiebitzberge wären dann von der Iserstraße zu erreichen, denn dort ist ebenfalls eine S-Bahnstation geplant. Berliner Verhältnisse würden dann auch hier einziehen.
PM/Kü
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