Was nicht mehr in die Print-Ausgabe passte …

... weiere Beiträge, BC 04/2023

Mikrowälder wurden ursprünglich konzipiert, um eine wenig Grün in die Innenstädte zu bringen. Nun wurde jüngst ausgerechnet in Güterfelde, einem Ortsteil, in dem der Güterfelder Haussee von Wäldern umgeben ist, ein Mikrowald eingerichtet. Auf 250 Quadratmetern hat man insgesamt 150 Bäume gepflanzt. Zum Vergleich: Eine 80-jährige Buche ist in ihren besten Jahren etwa 25 Meter hoch, hat eine Baumkrone mit einem Durchmesser von circa 15 Meter und bedeckt eine Fläche von 160 Quadratmeter. Dendrologen sind deshalb eher skeptisch, was Mikrowälder auf dem Land betrifft. Ebenfalls nur einen Showeffekt haben die im Januar eingeführten so genannten Mitnahmebänke, auf denen noch nie jemand saß, der mitgenommen werden wollte. Warum wurden sie dann aber eingeführt? Sicher auch, weil Politik gewisse Voraussetzungen hat. Eine lautet: Rechtfertige deine Tätigkeit durch sinnlose Betriebsamkeit. Sonst vergessen dich die Leute.
Christian Kümpel

GÜTERFELDE. Im letzten Jahr gab die Gemeindevertretung Stahnsdorf grünes Licht für einen großen REWE-Markt in Güterfelde. Nach Auskunft des Ortsvorstehers, Dietrich Huckshold, gab es jedoch Verzögerungen. Der veränderte Flächennutzungsplan wurde von der Kreistagsverwaltung wegen Detailfragen beanstandet. Die Probleme seien jedoch behoben worden, nachdem man sich zusammengesetzt hatte. Huckshold geht nun davon aus, dass Ende Mai in der Gemeindevertretung Stahnsdorf der B-Plan abschließend von einer Mehrheit gebilligt werden werde.
In Güterfelde gibt es viele Unterstützer des Marktes, weil es in dem Ortsteil keine Einkaufsmöglichkeit gibt. Allerdings befürchten einige auch, dass der 1800 Quadratmeter große Markt, an der L40 gelegen, mehr Verkehr in den Ort zieht.

Grundsätzlich ergibt Tempo 30 Sinn, wenn es die Sicherheit erfordert oder wenn man bereits nach 100 Metern wieder aufs Bremspedal treten muss, um z. B. die Vorfahrt gewähren zu können. Ein Beispiel ist die Stahnsdorfer Wannseestraße mit einer unübersichtlichen Kurve, einem Kreisverkehr, einem Busbahnhof, einigen Einkaufsstätten, Arztpraxen, sonstigen Versorgungseinrichtungen und vielen herumwuselnden Fußgängern. Dennoch gilt hier Tempo 50. Nicht so recht nachvollziehbar. Auf übersichtlichen Hauptverkehrsstraßen wäre ein solches Limit jedoch echter Unfug. Die zur DDR-Zeit erscheinenden Zeitschrift „Der deutsche Straßenverkehr“ zufolge lag für einen Pkw „Wartburg“ die günstigste Geschwindigkeit bei 80 km/h. Wird heutzutage gern ausgeblendet. Und die Fahrgeräusche? Ein einziger Laubbläser übertönt alles im weiten Umkreis. Seit einem ganzen Jahrhundert gehört das Auto zum Straßenbild. Wer sich an verkehrsreichen Straßen niederließ, wusste, worauf er sich einließ. Verkehrsgünstig wollen fast alle wohnen. Nur der Verkehr der anderen stört. Den möchte man gern weit weg hinter die sieben Berge verbannen.
Herbert Weiß, Stahnsdorf

Seit Jahren werden in Teltow weiche Slips für starke Männer verkauft. Albert Kreuz heißt das Geschäft. Kein Wunder, dass die Firma sich hält. Denn es stellt sich dank einer repräsentativen Umfrage heraus, dass 75 Prozent der deutschen Männer diese täglich ihre Unterhosen wechseln. Der Bedarf ist also riesig. Doch warum so oft, möchte man fragen. Was treibt Mann dazu, ständig die Boxer-Shorts oder Long Johns in die Wäsche zu werfen? Denken Sie da nicht nur an den Wasser- und Energieverbrauch sowie an die Mehrarbeit für die Waschfrauen. Der Stoff wird ja auch nicht besser. Besonders übel sind allerdings die Duftstoffe, die dem Waschpulver beigefügt werden. Sie sind häufig giftig und zusätzlich schwer abbaubar, wie der BUND feststellt. Wer also die Unterhosen auch mal eine Woche oder länger trägt, der tut der Umwelt was Gutes. Daher ist die Forderung nur berechtigt, die jetzt vom deutschen Nachhaltigkeitsverband, DNHV, kommt: Derjenige, der die den Liebestöter trägt, bis er eine andere Farbe annimmt, soll die braune Umweltplakette am Bande erhalten. Albert Kreuz dürfte das wohl kaum gefallen.
Herzlich
Christian Kümpel

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