Sichere Betonhülle fürs Trinkwasser

Erweiterungsbau des Kleinmachnower Wasserwerks im Zeit- und Kostenplan

KLEINMACHNOW. Richtfest in der Rudolf-Breitscheid-Straße: Das neue Wasserwerk für den Zweckverband „Der Teltow“ nimmt Gestalt an. Am 24. Juni feierten die Mitarbeiter der Mittelmärkischen Wasser und Abwasser GmbH (MWA), gemeinsam mit den bauausführenden Firmen, das Erreichen des ersten Etappenziels: den Abschluss des Rohbaus. Und es gibt Grund zum Feiern: „Bis jetzt ist alles einfach gut gelaufen“, versicherte MWA-Geschäftsführer Felix von Streit in seiner Festrede allen Beteiligten. Er wage es sogar, vorsichtig optimistisch zu planen und vielleicht bereits 2025 mit dem neuen Wasserwerk ans Netz zu gehen. „Möge Gott dieses Haus und das Produkt, das wir von hier aus in die Leitungen schicken, schützen!“, mit diesem Richtspruch des Kleinmachnower Geschäftsführers von Streit schwebte der traditionelle Kranz am Kran in die Höhe. Der klassische Zimmermannsauftritt fiel dagegen sozusagen ins Wasser: Der Rohbau des Gebäudes kommt komplett ohne Holz aus.
Ein Brett zum Einschlagen eines Zimmermannsnagels suchte man in dem technischen Zweckgebäude also vergebens. „Sehr, sehr viel Beton ist hier verbaut“, hieß es aus den Reihen der Bauarbeiter. Ziemlich genau beeindruckende 2000 Kubikmeter des Baustoffs sind seit dem ersten Spatenstich vor gut einem Jahr am 1. Mai 2023 in das Spezialgebäude geflossen, berichteten die beiden MWA-Bauingenieure Petra Herbst und Christoph Spitzer. Das Ergebnis ist eine kühle, rund 600 Quadratmeter große Halle ohne Fenster, die als sichere Hülle für insgesamt acht noch aufzustellende riesige Filterkessel dient. Auch da man keine Einblicke in die sensible und schützenswerte Infrastruktur bieten will, sind Fenster überflüssig. Beim Innenausbau muss noch die platzintensive Verrohrung untergebracht werden, die unter anderem das alte benachbarte Wasserwerk anbindet und die zwei neu gebohrten Kleinmachnower Brunnen anschließt. Die Nebenräume für das Schaltzentrum und das Personal sind bereits überdacht.
Am 4. und 9. Juli werden die Stahltanks, in denen das frisch geförderte Grundwasser gefiltert wird, auf dem Luftweg mit dem Kran auf dafür vorgesehene Podeste gesetzt. Danach bekommt die gesamte Anlage erst ihr Dach. Die Filter werden später unter hydraulischem Druck noch mit Kies und Wasser befüllt. „Jetzt kann der Innenausbau beginnen“, sagte von Streit sichtlich zufrieden, denn es sei ihm sehr wichtig, dass man im Zeit- und im Kostenplan geblieben sei. Auch Gewerke wie Elektriker oder Sicherheitstechniker übernehmen nun ihre Arbeit.
11 Millionen Euro investiert der Zweckverband „Der Teltow“ in den hochmodernen und energieeffizienten Erweiterungsbau. Damit sichere man für die 86000 Einwohner mit 17764 Kundenanschlüssen im Verbandsgebiet die Versorgung und erweitere die Kapazitäten. Von der Kleinmachnower Rudolf-Breitscheid-Straße aus könnte spätestens ab 2026 im Notfall der gesamte Trinkwasserbedarf der Region gedeckt werden, sollte das Teltower Wasserwerk einmal ausfallen. „Der Teltow“ ist sehr gut aufgestellt. Gesine Michalsky

Bild oben:
Der Rohbau steht, jetzt geht es an den Innenausbau und die Installation der Technik. (Fotos: gm/ca)

Gelungenes Richtfest bei strahlendem Sonnenschein (l. und M.). Das Bauschild (r.) zeigt, wie das Wasserwerk nach seiner Fertigstellung aussehen wird. (Fotos: ca)

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