Verliert die Parkallee durch Bebauung ihren Charakter?
STAHNSDORF. Im März hat die Gemeindevertretung auch mit den Stimmen der Grünen beschlossen, dass in der Parkallee in Stahnsdorf ein Aufstellungsbeschluss für das Wohnprojekt des Investors Karpowitz umgesetzt werden kann. Nun hat sich nach dem Beschluss eine Bürgerinitiative gebildet, die für den Erhalt des Waldes am Rand der Straße kämpft. Die Kritik lautet: Durch den geplanten Bau einer Tiefgarage an der Stelle werde das Wasser abgesenkt. Dadurch entstehe irreparabler Schaden im Wald und an den angrenzenden Upstallwiesen. Weiter sei die vorgesehene Bebauung nicht umgebungstypisch. So sollen in der Parkallee gegenüber der Einfamilienhäuser Wohnblöcke entstehen, die kaum mit dem Charakter des Siedlung in Einklang zu bringen sind. Man befürchtet im Übrigen auch, dass in dieser kleinen Straße bald das Verkehrs- und Parkchaos herrscht, zumal jetzt schon die Patienten, die das Ärtzehaus am Anfang der Straße besuchen, die Parkallee mit ihren Autos blockieren. Am Ende werde so die Parkallee in eine Parkplatzallee, da ja auch die neuen Anwohner dort parken würden. Die Verwaltung weist nun darauf hin, dass vor einer Bebauung noch einiges zu beachten sei. So werde von der Unteren Naturschützbehörde geprüft, ob seltene und schützenswerte Tiere in dem Wald leben. Die Untere Wasserbehörde werde außerdem genau hinschauen, wenn es um die Absenkung des Grundwasserspiegels geht. Schließlich kann die Verwaltung keine Garantie dafür abgeben, dass nicht auch Bomben auf den Grundstück liegen, was die Anwohner befürchten. Herr Blichmann, der Sprecher der BI, bleibt trotz allem Ärger Optimist. Er hofft auf einen Sinneswandel der Grünen, zumal der Wald auch für das Mikroklima eine wichtige Bedeutung habe. Dann hätte nämlich ein Beschluss zum Bau in der Form wegen veränderter Mehrheiten in der Gemeindevertretung keine Chance. Als Kompromiss, so deutet Blichmann an, könne man an der Potsdamer Allee bauen, obwohl auch dort der Wald sehr wertvoll sei. Doch die Parkallee sei für Blichmann und seine Mitstreiter aus natur- und verkehrstechnischen Gründen tabu.
Kü
Foto: Kü