BC 1/2021: Der Durst der Region wird immer größer

Wasserversorger verfolgen gemeinsame Strategie

TKS. Gewässerreich, aber wasserarm – die Metropolenregion Berlin-Brandenburg zählt zu den niederschlagsärmsten Gebieten in Deutschland, darauf machte die Mittelmärkische Wasser- und Abwasser GmbH (MWA) wieder einmal in einer Pressemitteilung aufmerksam. Der Klimawandel verursache eine immer deutlicher zu Tage tretende Trockenheit, die eine wachsende Bewohnerschaft betrifft, und darauf müssen die Wasserversorger die richtigen Antworten finden. So schlossen sich im Dezember 16 Wasserbetriebe aus Berlin und Brandenburg in einer Initiative zusammen und vereinbarten mit dem brandenburgischen Umweltminister Axel Vogel und der Berliner Umweltsenatorin Regine Günther (beide Bündnis 90/Grüne), auf die Herausforderungen gemeinsam zu reagieren.

Prognose

Für das Jahr 2050 prognostizieren die Wasserversorger, dass mehr als die Hälfte aller Brandenburger im Speckgürtel von Berlin und Potsdam, also zwischen Oranienburg, Nauen, Potsdam, Storkow und Strausberg leben werden. Das wären 20 Prozent mehr Einwohner in der Region als heute. Der Wasserbedarf werde steigen, erwarten die Fachleute.
Verbundsysteme mit den Nachbarn sollen daher ausgebaut werden, zum Beispiel zwischen der MWA und dem WARL Ludwigsfelde. Jetzt ist es bereits möglich, in Not- bzw. Havariesituationen Trinkwasser von einem Zweckverband zum anderen überzuleiten. Darüber hinaus sollen dafür beispielsweise unterschiedliche Druckverhältnisse, die Mischbarkeit der Trinkwasser, die Kosten und auch die Abnahmeverhältnisse sowie Verfügbarkeit in den jeweiligen Versorgungsgebieten detailliert geprüft werden.
Netzverluste spielen im Verbandsgebiet der MWA kaum eine Rolle, weil bereits viel erneuert wurde. Kampagnen zum bewussten Umgang mit Trinkwasser, darüber denke man dagegen nach. Die historisch in unserer Region sowieso schon niedrige durchschnittliche Regenmenge von lediglich 580 Litern je Quadratmeter im Jahr ist in den vergangenen Jahren mit Ausnahme von 2017 noch weiter gesunken. 2020 betrug sie noch rund 516 Liter je Quadratmeter. Spree und Havel führen vergleichsweise nur sehr wenig Wasser. Die stärkere Verdunstung infolge seit Jahren steigender Durchschnittstemperaturen tut ein Übriges.
Um dem steigenden Wasserbedarf in der Region aufgrund der wachsenden Einwohnerzahlen in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf zukünftig gerecht zu werden, setzt die MWA die Planung zur Erweiterung der Aufbereitungskapazitäten im Wasserwerk Kleinmachnow fort: Der Antrag für das Bauvorhaben soll in Kürze eingereicht werden, dann wird das Vergabeverfahren in Gang gesetzt. Ziel der Erweiterung des Wasserwerks ist eine Erhöhung der Fördermenge von 4000 auf perspektivisch bis zu 10000 Kubikmeter Wasser pro Tag.
pm/gm

Diese 16 Trink- und Abwasserversorger bilden einen Verbund:

Berliner Wasserbetriebe, Energie und Wasser Potsdam, MWA, Kleinmachnow, Zweckverbände „Nieplitz“ Beelitz, „Werder-Havelland“, Osthavelländische Falkensee, Stadtwerke Oranienburg, Wasser Nord Hohen Neuendorf, Eigenbetrieb Kommunalservice Panketal, Wasserverband Strausberg- Erkner, Niederbarnimer Verband Oranienburg, Verband Ahrensfelde-Eiche, Zweckverband Zossen, Verband Königs Wusterhausen, Zweckverband Ludwigsfelde, Zweckverband Blankenfelde-Mahlow.

Bild:
Das Wasserwerk Kleinmachnow ist zu klein geworden. (Foto: gm)

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