Wahlkampf in Stahnsdorf
Interview mit Julius Däumer
Julius Däumer, CDU, bewirbt sich um ein Mandat in der Stahnsdorfer Gemeindevertretung. Hier beantwortet er Fragen zum Wahlkampf.
Sie bewerben sich um das Amt des Gemeindevertreters für die CDU in Stahnsdorf. Wie erleben Sie den Wahlkampf?
Vor ein paar Wochen begann die heiße Phase. Erkennbar ist dies unter anderem dadurch, dass von Tag zu Tag neue Plakate an den Laternen hinzukommen. Ich stelle hierbei fest, dass der Wahlkampf – zumindest was das Plakatieren und den Austausch der Parteien untereinander angeht – Stand jetzt, sehr harmonisch und fair verläuft. Auch von Gesprächen mit Bürgern kann ich positiv berichten. Viele Bürger loben das ehrenamtliche Engagement, Kommunalpolitik zu betreiben. Ob es nun notwendig ist, dass ein frisch wiedergewählter Bürgermeister als Gemeindevertreter kandidiert, muss die Gruppe „Bürger für Bürger“ selbst wissen – ob diese Art von Politik fair und „für den Bürger“ ist, steht meiner Meinung nach auf einem anderen Blatt.
Mussten Sie auch schon erleben, dass Ihr Wahlkampf gestört wurde?
Leider ja. Meine Plakate hängen noch nicht sehr lange und ich muss bedauerlicherweise vermehrt Vandalismus und Diebstähle feststellen. Entweder werden Plakate – ich nenne es mal „professionell“ – entwendet, oder sie werden mutwillig zerstört. Nach nicht einmal zwei Wochen kann von mindestens 15 gestohlenen oder zerstörten Plakaten gesprochen werden. Selbstverständlich werden die Sachschäden zur Anzeige gebracht. Jedem muss klar sein, dass diese Art von Diebstahl oder Sachbeschädigung eine Straftat mit sich bringt. Ungeachtet davon, empfinde ich diese Art von Wahlkampf-Schädigung als sehr undemokratisch – unabhängig, welcher Kandidat oder welche Partei von solch einer Störung betroffen ist.
Wer ist aus Ihrer Sicht von den Sachbeschädigungen betroffen?
In erster Linie kann ich nicht feststellen, dass eine Partei systematisch mehr von Vandalismus betroffen sei als andere Mitbewerber. Ich habe eher den Eindruck, dass gerade die Plakate geschädigt werden, die unglücklicherweise tief und auf Augenhöhe hängen. Einzige Ausnahme: Bei AfD-Plakaten scheint auch die Höhe des Plakates kein Schutz vor Vandalismus zu sein.
Wenn Sie den Wahlkampf mit dem Kommunalwahlkampf vor fünf Jahren vergleichen. Was ist anders?
Zum einen kann gesagt werden, dass dieses Mal wesentlich mehr Plakatwerbung für die einzelnen Parteien und Kandidaten gemacht wird, als das vor fünf Jahren der Fall war. Zum anderen konnte ich die oben beschriebenen Sachbeschädigungen vor fünf Jahren nicht in diesem Maße feststellen – das hängt mit Sicherheit auch damit zusammen, dass 2019 in der Summe weniger Plakate hingen und auch, dass ein paar Wochen zuvor nicht der gesamte Ort wegen einer Bürgermeisterwahl voll plakatiert war.
Die Fragen stellte Christian Kümpel
Bild: kaputtes Plakat (Foto Julius Däumer)