Ende einer Ära

Deutsche Post verlässt historisches Gebäude

TELTOW. Ein imposanter Bau mit bewegter Vergangenheit hat nun für immer seinen eigentlichen Zweck aufgegeben. Die Rede ist vom Postamt in der Zehlendorfer Straße. Entstanden im Zuge der Industrialisierung um 1900, diente es bis in die Gegenwart postalischen Diensten.
Einst Hauptpostamt des Großkreises Teltow, dessen Grenzen bis zum heutigen Bezirk Tiergarten reichten, wurden hier die Schalterdienste für die Bürger sowie die Zustellungsorganisation der Briefpost abgewickelt. Die obere Etage beherbergte später auch die Technik für das sich rasch entwickelnde Telefon- und Fernmeldewesen. Die ältere Generation erinnert sich sicher noch daran, dass hier zu DDR-Zeiten die begehrten Pakete der „Westverwandtschaft“ abgeholt werden konnten.
Nach der Wende – und mit dem Umzug der Postfiliale in die Oderstraße – büßte das Gebäude einen Teil seiner Funktion – den Publikumsverkehr – ein. Trotzdem starteten vom Hof des Gebäudes noch jahrelang Post- und Paketzusteller zu ihren Touren, die in die hiesige TKS-Region und bis nach Teltow-Fläming (u.a. Großbeeren) führten.
Bereits vor mehreren Jahren wurde das Gelände der Deutschen Post verkauft. Der neue Besitzer ließ Umbauarbeiten wie den Dachausbau vornehmen, der den Anblick des historischen Gebäudes veränderte. Es entstanden Wohnungen, und für das Parterre war die Errichtung einer gastronomischen Einrichtung vorgesehen. Trotzdem blieb die Organisation des Brief- und Paket-Zustellbetriebs bis 2021 weiter vor Ort. Doch am 31. Mai rollten endgültig die letzten Postautos und Fahrräder der Zusteller vom Hof.
Seit dem 1. Juni haben sie ihr neues Domizil auf dem Gelände des Logistikzentrums der Deutschen Post in Stahnsdorf, Ruhlsdorfer Straße 73-77.
Bleibt abzuwarten, wie der Besitzer das historische Postgebäude nutzen wird.
(Text/Foto: mck)

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