Den zweiten Schritt vorm ersten

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Und wieder ein Workshop zum Thema S-Bahn zum Jahresauftakt in Stahnsdorf. Während noch kein Entwurf vorliegt, über den man sinnvoll sprechen könnte, durften sich die „üblichen Verdächtigen“ im Gemeindezentrum Stahnsdorf unter Beteiligung der Planungsgesellschaft BSM über Stichworte auslassen. Es fiel manchem schwer, sich zurückzuhalten. So kannte man bald kein Halten mehr, was die Wünsche angeht: Sozialwohnungen, Schwimmbad, neues Rathaus, Mikroparks, angstfreie Räume und so weiter und so fort.

Da wurde dann noch ein städtebaulichen Entwicklungsplan, ein Verkehrshub Iserstraße und der Polizeiwache raufgeschraubt. Und die Anwohner, die einen S-Bahnhof vor der Haustür vielleicht zu Recht fürchten, ventilieren ebenfalls ihre Vorstellungen: Keine Abstellanlage für die S-Bahnzüge, kein Haltepunkt an der Sputendorfer Straße. Da fragt man sich, wie das wohl vor 120 Jahren gelaufen ist, als der heutige Mexikoplatz entstanden ist. Gab es da auch so viel Beteiligung? Wohl eher nicht. Vielleicht ist der Platz genau deshalb so schön geworden.  

Heute leben wir halt in einer Gesellschaft, wo alle immer beteiligt werden müssen. Sei´s drum. Doch wenn schon Beteiligung, dann doch bitte sinnvoll. Besser wäre es, man sähe mal ein paar Entwürfe und spräche dann über diese. Doch so wird jede Planung mit Vorstellungen überfrachtet. Wozu? Am Ende erinnert mich jedenfalls die Diskussion ein wenig an das Auto, das nicht nur fahren und fliegen, sondern auch schwimmen und tauchen soll, wobei es auch nur wenig Benzin verbrauchen darf und Platz für eine Fußballmannschaft bieten muss. Nur zur Erinnerung: Dieses Auto ist nie gebaut worden und es wird auch nie gebaut werden.  

Herzlich

Christian Kümpel

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