Betrügerische Spendensammler

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Für betrügerische Spendensammler finden sich viele Beispiele. So wurde eine Frau aus Caputh am 18.06.2020 in einem Einzelhandelsgeschäft in der Teltower Oderstraße von einer Frau angesprochen. Diese gab vor, taubstumm zu sein, und bat um eine Spende für den Behinderten- und Taubstummenverband. Dem arglosen Opfer wurde dabei ein Klemmbrett mit einer vermeintlichen Spendenliste gezeigt, auf der sich vermeintlich mehrere Personen eingetragen hatten. Die Dame spendete darauf Geld. Der vom Betrugsopfer angesprochene Leiter des Geschäfts hatte jedoch keinerlei Kenntnis von einer solchen Spendenaktion und sprach die „Spendensammlerin“ an. Als der Leiter die Frau und einen Begleiter der „Taubstummen“ des Ladens verwies und das Klemmbrett an sich nahm, wurde der Begleiter ausfallend. Anschließend entfernten sich die beiden. Die hinzugerufenen Beamten konnten sie nicht mehr antreffen.

Immer dann, wenn sich viele Menschen in der Fußgängerzone, im Einkaufszentrum oder in Café aufhalten, sind „Klemmbrett-Betrüger“ aktiv, die arglose Passanten mit einer gefälschten Spendenliste ansprechen und behaupten, für einen gemeinnützigen Zweck zu sammeln. Schnell gelangt dabei nicht nur das gespendete Kleingeld, sondern gleich der gesamte Inhalt der Geldbörse oder das teure Smartphone in die Hände der Betrüger. 

Das Vorgehen der Täter ist oft ähnlich. Die Klemmbrett-Betrüger tauchen meistens in kleinen Gruppen auf, von denen eine Person ein Klemmbrett mit einer Spendenliste bei sich trägt. Man behauptet, für einen gemeinnützigen Zweck oder eine unbekannte Hilfsorganisation zu sammeln. In der Regel stehen schon zwei bis drei gefälschte Eintragungen auf der Spendenliste. Sobald ein Passant gefunden ist, der bereit ist zu spenden und seine Geldbörse aus der Tasche holt, wird er abgelenkt, indem ihm das Formular erklärt oder er gebeten wird, seinen Namen auf die Liste zu schreiben. Diesen Moment der Ablenkung nutzt ein anderer Täter der Gruppe, um blitzschnell mehrere Geldscheine aus dem Portemonnaie des Opfers zu ziehen oder andere Wertgegenstände zu entwenden.

Klemmbrett-Betrüger halten in der Fußgängerzone bevorzugt nach älteren Menschen Ausschau, die grundsätzlich als spendenwilliger gelten und oft leichter abzulenken sind – prinzipiell kann es aber jeden treffen.  Spenden Sie, werden Sie häufig freudig umarmt und merken nicht, wenn Ihnen das Portemonnaie aus der Jackentasche gezogen wird. Betrüger arbeiten das ganze Jahr mit dieser Masche. Gerade vor Weihnachten aber treten sie häufiger auf, egal ob als Taubstummer oder Gehbehinderter. Denn die Menschen sind geneigt in dieser Zeit, mehr zu spenden. Schützen Sie sich daher, indem sie nach einer Sammlungserlaubnis fragen. Diese ist nach Brandenburger Recht unbedingt erforderlich. Wenn man diese nicht vorweisen kann, dann halten Sie Abstand und rufen Sie gegebenenfalls die Polizei.

Thomas Rothe, Polizeikommissar i.R.

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