STAHNSDORF. Es wird einer der größten Infrastrukturmaßnahmen der nächsten Jahre: der Neubau Klärwerk in Stahnsdorf. 1931 wurde die Anlage in Betrieb genommen, weil die Verrieselung des Abwassers aus Berlin auf den Rieselfeldern nicht mehr ausreichte. Mehrfach wurde die Anlage repariert. Nun ist das Klärwerk in Teilen nicht mehr sanierungsfähig. Außerdem reichen die Kapazitäten nicht mehr aus. Schließlich plant man auch die Reinigungsleistung so zu verbessern, dass das geklärte Wasser genutzt werden kann, zum Beispiel um das Wasser in den Güterfelder Haussee einzuspeisen. Zurzeit wird es in den Teltowkanal geleitet, weil unter anderem Medikamentenrückstände und Mikroplastik nicht rausgefiltert werden können.
Wenn alles nach Plan läuft und die Gemeindevertretung Stahnsdorf in der nächsten Sitzung zustimmt, dann könnte der Betrieb des neuen Klärwerks ungefähr 2036 beginnen, und zwar mit vielen neuen Techniken. Der Betreiber, die Berliner Wasserwerke, ist besonders stolz darauf, dass dort ein Reaktorbecken zum Einsatz kommen soll. Auf der Internetseite heißt es dazu: „Diese Technik ist besonders platzsparend und kompakt und damit auch im Vergleich kostensparend und kommt erstmalig für ein deutsches Klärwerk dieser Größenklasse zum Einsatz.“ Den Zuschlag für den Bau haben übrigens die Arbeitsgemeinschaft H²SA, bestehend aus der Holinger AG und der Holinger Ingenieure aus der Schweiz und Deutschland, sowie die deutschen Niederlassungen der schwedischen Unternehmen Sweco und Afry erhalten. Natürlich nach einer europaweiten Aussschreibung.
Kü
Bild: Klärwerk Stahnsdorf (Foto Berliner Wasserbetriebe)