BRANDENBURG. Zurzeit ist der 8. Mai, der Tag des Kriegsendes in Europa, in Brandenburg ein Gedenktag. Ein Feiertag ist er allerdings nicht. Nun soll nach einem Beschluss des Landtags, der auf Antrag des BSW eingebracht wurde, geprüft werden, ob sich das ändern kann. Der Tagesspiegel wirft dabei sowohl der AfD als auch dem BSW vor, in der dazu gehörigen Debatte ihr Geschichtsbild durchzudrücken.
Während das Bündnis Sarah Wagenknecht der Ansicht ist, die sowjetische Armee habe Brandenburg befreit, sah die AfD nach Angaben der Zeitung eher die Verbrechen, die mit dem Sieg über Hitler-Deutschland verbunden waren, als da wären zum Beispiel die Massenvergewaltigungen durch Rotarmisten und die Vertreibungen deutscher Volksangehöriger.
Für die Mainstream-Parteien SPD und CDU ist es ein Drahtseilakt. Einerseits betonen sie, dass der Krieg, der in weiten Teilen von Deutschland verbrecherisch geführt wurde, auch von Deutschland ausging. Andererseits wurde in Mitteldeutschland, nachdem das damalige Ostdeutschland unterging, eine Diktatur errichtet, und zwar eine auf den Bajonetten der Roten Armee. Schließlich meinte selbst Sebastian Hafner, ein Publizist, der eher unverdächtig ist, nationalistisch zu denken, dass dies ein trauriger Tag gewesen sei. Wenn die Ansichten dazu so unterschiedlich sind, wäre es da nicht das Beste, jeder machte sich seine eignenen Gedanken ohne offizielle, staatliche Lesart des Kriegsendes?
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Bild: T-34 Panzer (Foto: Pixabay)