Gestern wurde ich zu einem Gespräch bei meinem Chef gebeten. Er teilte mir mit, dass man seine Firma zweimal angeschrieben hatte. Der Grund: Ich bin Sachkundiger Einwohner bei der AfD-Fraktion in Stahnsdorf. Ihm sei deshalb geraten worden, mich zu entlassen. Da ich mir nichts habe zu schulden kommen lassen, haben die Briefe keine weiteren Konsequenzen. Zum Glück. Dennoch war ich etwas irritiert. Immerhin war das der Versuch, mir meine wirtschaftliche Basis wegzunehmen, nachdem man bereits Werbekunden des BÄKE Couriers aufgefordert hatte, nicht mehr bei mir zu schalten.
Ich habe mehrfach das Netzwerk Tolerantes Teltow kritisiert, denn ich halte sie nicht für tolerant und finde es skandalös, dass sie vom Staat dafür bezahlt werden, die Opposition anzugreifen. Dass ich mich lokal für die AfD engagiere, scheint ebenfalls auf wenig Liebe in dem Verein zu stoßen. Allerdings sollten die Leute vom NWTT jetzt innehalten. Man kann durchaus die AfD kritisieren und sie für problematisch halten. Man darf auch mein politisches Engagement schlecht finden. Aber ein ganz anderes Thema ist die Frage nach dem Anstand. Es ist nicht anständig, Leute, die andere Ansichten haben, auf so eine Art „fertigzumachen“. Man stellt sie in den geeigneten Foren und versucht nicht den Arbeitgeber dazu zu bewegen, die Person zu entlassen.
Es wäre schön, wenn wir uns also in Zukunft auf so ein Mindestmaß an Anstand einigen könnten. Denn ohne Anstand geht es einfach nicht und man fällt unter die Wölfe. Und keine Sorge, wenn die AfD einmal die Regierung stellt, dann werden politische Gegner fair behandelt. Denn wir wissen, wie es sich anfühlt, wenn man denunziert wird. Es ist einfach nicht schön.
Herzlich
Christian Kümpel